Gauck wirbt für CETA

Bundespräsident Joachim Gauck hat für das umstrittene europäisch-kanadische Freihandelsabkommen CETA geworben. 

Zu Beginn seiner Kanada-Reise warf er denen, die sich gegen CETA und TTIP aussprechen, vor, nicht informiert zu sein. Er sagte: "Nur indem man intensiv erklärt, was der Vorteil ist, gelingt es auch, die Öffentlichkeit zu überzeugen." Anders gesagt: So wie es die CDU vormacht und auf ihrer Webseite versucht, mit durchschaubaren "Argumenten" die Wähler von den Vorzügen des im Geheimen verhandelten Abkommens zu überzeugen.

Es bleibt - nach Feststellung der Arroganz gegenüber der Mehrheit der Bevölkerung, die der Bundespräsident mit seinen Worten zeigte - festzuhalten, dass er sich einmal mit dem Grundgesetz befassen sollte.

Vor allem die Artikel 54 bis 61 sollte er intensiv lesen. Denn nach Artikel 56 ist er verpflichtet, seine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes zu widmen, "Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann" zu üben.

Im Moment hat man jedoch den Eindruck, dass er weder Schaden abwenden möchte noch Gerechtigkeit gegenüber jedermann übt. Sondern im Gegenteil eindeutig - viel zu eindeutig - Position für die Regierung und gegen die Bevölkerung einnimmt.