Die Stadt Wien will Richtlinien für den islamischen Religionsunterricht in Koranschulen und Kindergärten erarbeiten, berichtet das Ö1-"Morgenjournal". Damit will sie Radikalisierung in Kindergärten und im Unterricht vorbeugen - das Projekt heißt "Netzwerk zur Deradikalisierung und Prävention".

Ziel des Projekts ist es, Richtlinien für muslimische Kindergärten und Kindergruppen zu erarbeiten. In manchen dieser Gruppen werde das Ideal eines islamischen Gottesstaat propagiert, warnt der islamische Pädagoge Ednan Aslan. Das könne eine Basis für eine spätere Radikalisierung sein. Dabei gehe es zwar nicht um IS-Propaganda, aber viele Kindergärten seien fundamentalistischen Strömungen wie den Muslimbrüdern oder Salafisten zuzurechnen.

Initiative fordert mehr Sachlichkeit

Die Stadt Wien teilt diese Befürchtung nicht. Kinderanwalt Nik Nafs will aber Richtlinien mit der islamischen Glaubensgemeinschaft für eine kindgerechte Betreuung erarbeiten.

Weniger Hysterie im Umgang mit Muslimen fordert die Initiative "Mehr Besonnenheit". Prominente Unterzeichner rufen zu mehr Sachlichkeit und weniger Panikmache auf. Sie warnen vor populistischer Politik, die "auf dem Rücken hier lebender MuslimInnen gemacht" werde. (red, derStandard.at, 30.9.2014)