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Guillotinen-Kunst: Sorry, war alles nur ein kleiner Fake

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Kunstaktion "Die Guillotine" zu Ende Schaf "Norbert" lebt!

Sie versetzten Berlin in Aufruhr, jetzt haben die Kunststudenten Iman Rezai und Rouven Materne ihren Bluff auch offiziell gelüftet: Ein Schaf mit einem Fallbeil zu töten, habe nie zur Debatte gestanden. Sie erklären ihr Experiment mit dem Titel "Die Guillotine" zum Erfolg - und attackieren ihre tierlieben Kritiker.

Das umstrittene Kunstexperiment "Die Guillotine" um die angebliche Hinrichtung eines Schafes mittels Fallbeil ist zu Ende. Am Donnerstag endete die Internet-Abstimmung über den Tod eines Ouessant-Schafes. Bis zum Ende zählte die Seite mehr als 2,5 Millionen Stimmen gegen die Tötung, etwa 1,7 Millionen votierten dafür.

Angestoßen hatten das Experiment zwei Studenten der Universität der Künste (UdK), die Meisterschüler Iman Rezai und Rouven Materne. Am Freitag gaben sie in Berlin bekannt, dem Schaf, das sie zu Beginn der Aktion Mitte April in einem Video vor einer selbstgebauten Guillotine  präsentiert hatten, gehe es gut. Weiter sagten sie, das Projekt habe kein Lebewesen gefährden, sondern Gesellschaft und Medien den Spiegel vorhalten sollen. Sie hätten sich mit ihrer erfundenen Geschichte bewusst als Feindbild konstruiert, um die öffentlichen Reaktionen zu testen.

Mitte April hatten die Studenten ihre vermeintliche Hinrichtungsaktion gestartet und sich zunächst an eine Berliner Boulevard-Zeitung gewandt. Die ersten Berichte lösten einen Sturm der Entrüstung aus. In der Folge gingen mehrere Anzeigen bei der Berliner Polizei und der Berliner Staatsanwaltschaft ein. Weil sich aber schon vor Ende der Abstimmung abzeichnete, dass es gar nicht um eine reale Schafstötung ging und die Studenten auch gar kein Schaf mehr zur Verfügung hatten, wurden die Ermittlungen wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz fallen gelassen.

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Schaf unter der Guillotine: Kopflos in den Kunstskandal

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Der vielfach geäußerte Vorschlag, die Künstler sollten sich anstelle eines Schafes selbst als Pfand einsetzen und im Web über ihre eigene Hinrichtung abstimmen lassen, wiesen die Studenten am Freitag auf der Pressekonferenz zurück. Diese Forderung sei Ausdruck der Perversität einzelner.

cht/dpa