Podemos behauptet darum gerne, die Entscheide würden basisdemokratisch in circulos, offenen Nachbarschaftstreffen, gefällt, doch die dienen in Wahrheit nur dazu, die Botschaft der Partei nach außen zu tragen und sich mit der Zivilgesellschaft zu verknüpfen. Die echten Entscheidungen werden von der Führungsriege gefällt. Deshalb wird ihr Konzept manchmal auch als "Online-Leninismus" bezeichnet und ihrem Anführer Iglesias autoritäres Gehabe, "Cäsarismus", vorgeworfen.

Tatsächlich wurde das Parteiprogramm, entgegen den Wünschen der círculos, immer weiter zur Mitte bewegt. "Wir ändern nicht unser Programm", widerspricht allerdings Eduardo Maura, der auch Mitglied des Bürgerrates ist, "wir ändern nur, wie wir es erklären." Es geht also nur um Kommunikation? Podemos hat sich nicht gegen konservative Wünsche nach einem Abtreibungsverbot ausgesprochen, macht Zugeständnisse an die Armee und sogar an die katholische Kirche. In Reden beziehen sich seine Politiker oft auf die patria, das Vaterland.