Air-Berlin-Chef spricht von 2017: Kommt Berlins Pannen-Airport erst in 3 Jahren?

Berlin – Dieses Jahr wird's eh nichts mehr. Nächstes auch nicht. Und das danach? Nein – auch noch zu früh. Nach Ansicht von Air-Berlin-Chef Wolfgang Prock-Schauer (57) wird der neue Hauptstadt-Flughafen BER vermutlich erst in drei Jahren an den Start gehen.

Das sagte der Airline-Chef am Montag bei einer Veranstaltung der Industrie- und Handelskammer Berlin. Demnach sei Prock-Schauer ein perfekt funktionierender Flughafen lieber als eine Teileröffnung – und 2016 als mögliches Eröffnungsjahr damit kaum möglich. „2017 sollte ein realistisches Datum sein“, sagte der Air-Berlin-Chef.

Und: Schon jetzt müsse überlegt werden, wie der Flughafen dann sinnvoll erweitert werden kann.

Ein offizieller Eröffnungstermin für den neuen Flughafen steht momentan nicht fest. Aktuell ist nicht einmal bekannt, wann ein neuer Termin bekannt gegeben werden kann. Dabei sollte der Airport eigentlich schon vor mehr als zwei Jahren öffnen.

Der neue Flughafen spielt für Air Berlin als Hauptkunde eine zentrale Rolle. Die ohnehin angeschlagene Airline will dort ein Drehkreuz errichten, leidet daher besonders unter den Verzögerungen. „Wir haben dadurch Verluste von 30 Millionen Euro im Jahr“, sagte Prock-Schauer.

So will Air Berlin die Krise überwinden

Neben dem BER sprach Prock-Schauer am Montag auch allgemein über die Zukunft der Airline, redete dabei gegen die Krise an. „Wir sind die Konstante am deutschen Flughimmel“, sagte er da. Warum es bald wieder aufwärts gehen könnte:

➜  Der Streit um Flugkooperation steht vor der Lösung. Air Berlin und Etihad bieten gemeinsame Verbindungen an, u. a. nach Abu Dhabi („Code-Share“). Das Luftfahrtbundesamt hatte die Genehmigung erst verweigert – 80 Millionen Euro Verlust drohten. Nach Protesten die Rolle rückwärts: Eine Ausnahme wurde erteilt.

Prock-Schauer verweist auf neue Rechtsgutachten: „Diese Code-Share-Flüge sind ganz klar genehmigungsfähig. Wir sind sehr zuversichtlich, dass diese Praxis auch wieder genehmigt wird.“

➜  Neue Zusammenarbeit mit Alitalia und American Airlines: Zweimal täglich geht’s nach Mailand, fünfmal pro Woche nach New York, sechsmal nach Chicago. Prock-Schauer: „Unser Streckennetz ist so effizienter.“

➜  Einheitliches Fluggerät: Air Berlin setzt auf Airbus, hat die Order von 33 Boeing-Jets gestoppt. Prock-Schauer: „Das macht vieles einfacher, senkt Kosten.“

Air Berlin muss auch weiter knallhart sparen. Bisher wurden 900 Jobs gestrichen, weitere 200 sollen folgen.

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