Erdogan droht mit Aus für Merkel-Deal
Es war nicht anders zu erwarten: Nur vier Tage nach dem holprigen und heftig umstrittenen Start des Flüchtlingsdeals mit der EU droht Sultan Erdogan schon wieder mit dem Aus.
Wenn Brüssel nicht bald die zugesagten ersten 3 Mrd. Euro zahle und die Visa-Liberalisierung umsetze, werde die Türkei den Merkel-Pakt nicht umsetzen, sagte er laut AFP. Zitat:
There are precise conditions. If the European Union does not take the necessary steps, then Turkey will not implement the agreement.
Damit setzt der Sultan seine bekannte Erpressungs-Taktik fort, mit der er schon den Start der Verhandlungen im November scher belastet hatte.
Damals drohte er, Flüchtlinge in Bussen nach Griechenland und in die Türkei zu schicken – zusätzlich zu denen, die schon in Booten über die Ägäis kommen. Trotzdem willigte Kanzlerin Merkel ein.
Das rächt sich nun. Denn offenbar verlangt Erdogan auch die volle Visa-Liberalisierung – obwohl sein Land längst nicht alle Bedingungen erfüllt. Spätestens im Juni soll es so weit sein.
Dann können 80 Millionen Türken und Kurden ungehindert nach Europa und vor allem nach Deutschland reisen, etliche dürften bleiben. Zusätzlich will Merkel noch Tausende Syrer aufnehmen…
Mehr zum Türkei-Deal hier, zu Merkels unterwürfiger Haltung hier
Peter Nemschak
7. April 2016 @ 18:38
Was war der genaue Inhalt der schriftlichen Vereinbarung? Gibt es einen Alternativplan, falls die Türkei nicht performt?
ebo
7. April 2016 @ 21:43
Nein, es gibt keinen Alternativplan. Merkel hat ihren Deal für “unumkehrbar” erklärt. Der Text steht hier http://www.consilium.europa.eu/en/press/press-releases/2016/03/18-eu-turkey-statement/
S.B.
8. April 2016 @ 08:31
Mein Alternativplan: Grenzen schließen; Asylbewerberleistungen auf das absolute Minimum in Sachleistungen herabsetzen; “Flüchtlinge” ohne oder mit offensichtlich gefälschten Pässen abweisen; kein Familiennachzug; keine Integration (die hat ohnehin mit Asyl nichts zu tun). In der Summe also das Asylrecht so unattraktiv wie möglich machen. DAFÜR VOR ORT HELFEN! Unter dieser Prämisse braucht man mit solchen Idioten wie Erdogan keine Deals zu machen und sich anschließend erpressen zu lassen. Das weiß auch jeder von “unseren” vollverblödeten linksgrünen Politheinis, allen voran Merkel. Warum wird es so nicht gemacht? Weil es so nicht gewollt ist! Gewollt ist die Flutung Deutschlands und – in zweiter Linie – Europas, mit kulturfremden Leuten aus den untersten Milieus fremder Länder. Das Ganze nennt sich Globalisierung oder auch Internationalismus und hat genau einen (langfristigen) Zweck: die Nivellierung der unterschiedlichen Lebensverhältnisse unter damit einhergehender Auflösung der Völker bzw. Nationen. Dann wird endlich alles gleich (blöd) und so schön beliebig. So wie es die Linksgrünen lieben.
Skyjumper
7. April 2016 @ 18:19
Sorry @ Ebo
Ich halte den Türkei / EU Deal aus verschiedensten Gründen für eine mehr als unglückliche Geschichte. Man hätte den m.E.n. nie abschliessen dürfen. Aber die Führerin des großdeutschen Europas hat es ja in ihrer unbegreiflichen Weisheit nun mal so beschlossen und die Protektoratsleiter folgten ihr willig.
Wie man dann so einen Satz schreiben kann:
“Damit setzt der Sultan seine bekannte Erpressungs-Taktik fort, mit der er schon den Start der Verhandlungen im November scher belastet hatte.”
verstehe ich nicht. Es ist doch nun wirklich keine Erpressung wenn ein Vertragspartner den anderen nochmal darauf hinweist sich bitte auch seinerseits an den Vertrag zu halten.
Oder möchten Sie sich gerne vom Obsthändler Ihres Vertrauens als Erpresser bezeichnen lassen wenn Sie, nachdem Sie bereits den geforderten Preis bezahlt haben, darauf bestehen nun endlich auch die bezahlte Tüte Äpfel zu bekommen?
Die Konditionen waren bekannt und wurden seitens der EU/Merkel akzeptiert. Nun muss geliefert werden. Das sollte eigentlich das normalste der Welt sein. Die Bedingungen konnte man verhandeln bevor man unterschrieben hat.
ebo
7. April 2016 @ 21:42
@Skyjumper Nun ja, erstens hat Erdogan noch nicht geliefert. Er hat gerade mal 200 Flüchtlinge “zurückgenommen”, davon angeblich 2 Syrer – aber mehr als 30 Syrer nach Europa “umgesiedelt”. Von 1:1 kann keine Rede sein, von einem effizienten “Kampf gegen Schlepper” auch nicht. Zweitens hat er den Preis mitten im Prozess erhöht. Drittens wurde vereinbart, dass die Visa-Erleichterung nur in Kraft tritt, wenn die Türkei 72 Bedingungen erfüllt. Bisher sind erst die Hälfte geschafft. Doch Erdogan droht schon jetzt mit Repressalien…