Glaube und Zuversicht Alles wird gut
Hamburg - 35 Jahre lang saß der US-Amerikaner James Bain unschuldig im Gefängnis. Wegen einer Vergewaltigung, die er nie begangen hatte. Er wurde als Teenager eingesperrt und kam erst als 53-Jähriger wieder frei, nachdem ein DNA-Test seine Unschuld bewiesen hatte.
Wie schafft man es, an einem solchen Schicksal nicht zu zerbrechen? Bain wurde sein halbes Leben gestohlen, dennoch behauptet er, keinen Zorn zu empfinden. Er könne niemandem etwas vorwerfen. "Ich habe alles in Gottes Hand gelegt", sagte der gläubige Christ nach seiner Freilassung. Mit Gottes Hilfe habe er die Zeit im Gefängnis durchgestanden.
Die Geschichte von James Bain ist ein extremes Beispiel, aber im Grunde nur eines von vielen. Ein Beispiel für die Kraft, die Menschen im Glauben finden können, ganz gleich welcher Konfession.
Aber worauf fußt die Hoffnung, dass sich alles zum Guten wendet? Wie gehen die einzelnen Religionen mit dem Thema Schicksal um? Wie finden Christen, Juden und Muslime in ihrem Glauben Zuversicht? Wie Buddhisten und Hinduisten?
Auf SPIEGEL ONLINE geben Vertreter der fünf Weltreligionen Antworten.
Ein gläubiger Christ hält ein Kreuz in Austin im US-Bundesstaat Texas
Foto: ERICH SCHLEGEL/ AFP"Der Fromme kann glauben, dass Jesus Christus voller Zuversicht auf Gottes bleibende Gegenwart am Kreuz gestorben ist, obwohl er hinterher tot war." Wie Christen in ihrem Glauben Zuversicht finden, erklärt Thies Gundlach, Vizepräsident des Kirchenamtes der Evangelischen Kirche in Deutschland (hier geht's zum Text).
Muslim beim Koran-Studium in Kabul
Foto: SHAH MARAI/ AFP"Ich kann nicht sagen: Ich lege die Hand auf den Koran und der Krebs ist besiegt." Wie Muslime in ihrem Glauben Zuversicht finden, beschreibt Aiman Mazyek, Vorsitzender des Zentralrats der Muslime in Deutschland (hier gehts zum Text).
Buddhistische Mönche in Thailand
Foto: PORNCHAI KITTIWONGSAKUL/ AFP"Das Bewusstsein, keine Angst vor dem Tod haben zu müssen, ist ein Riesengeschenk." Wie Buddhisten in ihrem Glauben Zuversicht finden, erklärt Michaela Fritzges, Lehrerin des Diamantweg-Buddhismus aus Kiel (hier geht's zum Text)
Schriftzüge in der Thora
Foto: Bernat Armangue/ AP"Auch in einer scheinbar aussichtslosen Lage soll ein Jude die Hoffnung nicht aufgeben." Wie Juden Zuversicht in ihrem Glauben finden, erklärt Daniel Krochmalnik, Professor für Jüdische Religionslehre an der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg (hier geht's zum Text).
Hindus beim Bad in Kathmandu
Foto: PRAKASH MATHEMA/ AFP
"Wenn wir innere Stärke besitzen, sind wir in unserem Leiden nicht hilflos und brechen unter Druck nicht zusammen". Wie Hindus in ihrem Glauben Zuversicht finden, erklärt der indische Mönchslehrer Swami Baneshananda (hier geht's zum Text).