Deutsche Elite-Journalisten setzen den Stahlhelm auf

Atlantik-Brücke plant mit Bundeswehr gemeinsames Veteranen-Presse-Korps als schnelle Eingreiftruppe

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Unbestätigten Gerüchten zufolge rekrutieren die deutsch-amerikanische Lobby Atlantik Brücke e.V. und das Bundesministerium für Verteidigung prominente Journalisten zur kurzfristigen Aufstellung einer speziellen Einheit für den Fronteinsatz. So haben führende Edelfedern angeboten, Deutschland am Hindukusch, in der Ukraine und notfalls auch in Stalingrad zu verteidigen und dort dem Heldentod ins Auge zu sehen. Von deutschem Boden solle nie wieder Krieg ohne das Presse-Korps der Atlantik-Brücke ausgehen. Wer einen Krieg herbei schreibe, den treffe auch eine besondere Verantwortung für die Folgen. Daher wolle man sich nicht feige hinter dem Schreibtisch verbunkern, sondern sei bereit, dem Ivan Putin an vorderster Front die Zähne zu zeigen.

An der Speerspitze militanter Journalisten steht BILD-Chef Kai Diekmann, der bereits während seines Grundwehrdienstes für die Bundeswehrzeitung gearbeitet hatte. "Wir sind Vaterland!", so der den USA in besonderem Maße verbundene Diekmann. Als Stellvertretender Kommandant fungiert der stellvertretende SPIEGEL-Chefredakteur Nikolaus Blome (vormals BILD), der einst im NATO-Hauptquartier gedient hatte und nun Putin stoppen will. Im Stab dient auch ZEIT-Soldat Josef Joffe, der sich bereits um den Irakkrieg verdient machte und die Truppe von Pazifisten wie Jürgen Todenhöfer militärisch abschirmen will. Bei einer internen Pressekonferenz sang die neue Truppe “Wie gehen die Russen? So gehen die Russen! Wie gehen die Deutschen? So gehen die Deutschen!“

Vorbild für das Projekt der Presse-Kameraden ist Zeitungszar William Randolph Hearst, der 1898 den Spanisch-Amerikanischen Krieg herbei schreiben ließ. So soll Hearst in Ermangelung von ihm gewünschter Unruhen auf Kuba seinem dortigen Zeichner telegraphiert haben, dieser solle die Bilder besorgen, er besorge den Krieg. Als Hearst die bis heute ungeklärte Explosion des US-Schiffs USS Maine im Hafen von Havanna zum Anlass einer patriotischen Kampagne gegen angeblichen spanischen Terrorismus nahm, bekam er seinen Krieg, der die Auflage seiner Zeitungen explodieren ließ. Um die rassistisch geprägte Stimmungsmache gegen Spanier hatte sich auch Hearsts Rivale Joseph Pulitzer beteiligt, Namensgeber des wichtigsten Preises für herausragenden Journalismus. Hearst führte höchstselbst eine pressewirksame Söldnertruppe an und verhandelte eigenmächtig mit der spanischen Krone die Kapitulationsbedingungen.

Kriegsministerin von der Leyen äußerte sich begeistert zur Aufopferungsbereitschaft ihrer waffentragenden Journalisten. Deutschland brauche patriotische Redaktionen. Ihr Vater Ernst Albrecht hätte mit solchen 1978 gute Erfahren während seiner Zeit als niedersächsischer Ministerpräsident gemacht, als der Verfassungsschutz ein Loch in die JVA Celle sprengen ließ, was in den Medien die Angst vor linken Terroristen schürte. Von der Leyen kündigte zudem die Einrichtung eines Frontkindergartens für Journalisten mit Familie an. Soldatenpfarrer Joachim Gauck bedauerte, nicht selbst am Stahlgewitter teilnehmen zu können, schließlich hätte er als Geistlicher in der NVA nicht dienen müssen. Gauck versprach jedoch, für gefallene Journalisten besonders patriotisch zu beten.

Muss man hinzufügen, dass es sich um eine Satire handelt? In Zeiten wie diesen, in denen Journalisten von "Leitmedien" eine Sendung des Satire-Magazins Die Anstalt mit Unterlassungsaufforderungen bedrohen (Leitartikler und Machteliten), scheint dies notwendig zu werden.