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Analogkäse, Ersatzschinken, Sägemehl statt Erdbeeren: Viele Tricks der Lebensmittelindustrie sind dreist – aber legal
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  • FOCUS-online-Autorin
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Für viele Deutsche gilt: Essen soll möglichst billig sein. Das bringt die Lebensmittelindustrie auf kreative Ideen wie Käse aus Eiweißpulver oder Schnitzel aus Fleischresten. Der Etikettenschwindel der Produzenten ist unappetitlich – aber meist legal.

Viele Mogeleien der Lebensmittelbranche sind völlig legal. Dazu gehören Kochschinken, der aus zusammengeklebten Stückchen besteht, Hackfleisch, das mit Wasser gestreckt wird, Pizzakäse, der gar keiner ist. Die Verbraucherorganisation Foodwatch zählt zudem Produkte wie cholesterinsenkende Margarine oder Früchtetees zu den aktuell größten Täuschungen der Verbraucher.

"Irreführung" des Verbrauchers

Die Firma Teekanne hat jetzt einen Dämpfer bekommen: Eine Verpackung darf nicht den Eindruck erwecken, dass ein Lebensmittel eine Zutat enthält, die gar nicht darin steckt. Das sei "Irreführung" des Verbrauchers. Das entschied der Bundesgerichtshof (BGH) im Fall eines mit auffällig mit Himbeeren und Vanille bebilderten Früchtetees. Es reiche nicht aus, wenn die Zutaten zwar genau aufgeführt seien, die Aufmachung der Verpackung aber den Käufer irreführen könne. Entscheidend sei der gesamte Eindruck der Verpackung (Az.: I ZR 45/13).  

Himbeertee ohne Früchte

In dem Rechtsstreit ging es um den - schon seit 2012 aus den Regalen genommenen - Früchtetee "Felix Himbeer-Vanille Abenteuer" des Marktführers Teekanne. Die knallrote Verpackung zeigt neben einem Hasen Himbeeren und eine Vanilleblüte - und den Hinweis, dass in dem Tee "nur natürliche Zutaten" sind. Im Tee selbst waren allerdings nicht mal Spuren von echten Himbeeren und Vanille. 

Ob sich die Lebensmittelindustrie nachhaltig beeindrucken lässt, ist fraglich. Denn meist agieren die Produzenten immer noch völlig legal, wie die folgenden Beispiele zeigen.

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Analogkäse und Ersatzschinken

Die Motivation ist der oft bedeutend günstigere Preis der Lebensmittel-Imitate. Der besonders in Verruf gekommene Analogkäse, der eigentlich keiner ist, besteht hauptsächlich aus Eiweißpulver, vermengt mit Wasser, Pflanzenöl und Geschmacksverstärker. Lebensmittelkonzerne produzieren ihn in wenigen Minuten. Echter Käse muss dagegen zum Teil monatelang reifen.

Ersatzschinken besteht aus minderwertigem Fleisch, das maschinell in Form gepresst wird. Gesundheitlich bedenklich sind solche Plagiate nicht unbedingt. Für Menschen mit Laktoseintoleranz oder Allergien gegen Milcheiweiß beispielsweise ist das Käseplagiat sogar leichter verdaulich als das Original. Und Veganer zahlen für den Käseersatz unter anderem Namen auch noch eine Menge Geld. Die sonst üblichen gesunden Inhaltsstoffe von Milcherzeugnissen wie Mineralstoffe und Vitamine sucht man vergeblich.

Chemische Zusatzstoffe können die Gesundheit gefährden

Darüber hinaus kritisieren Verbraucherschützer, dass Hersteller ihre Produkte oft durch Farbstoffe oder Geschmacksverstärker künstlich „aufwerten“. Hier wiederum bestehen Gefahren für Verbraucher. Denn die Farbstoffe sind chemisch hergestellt und wie auch die Geschmacksverstärker – darunter beispielsweise Glutamat – Auslöser von Unverträglichkeiten und Allergien.

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