Datenanalyse, Teil 3: Wie der Preis eines eBooks seine Verweildauer in den Charts bestimmt

(Foto: depositphotos.com/vitalytitov)
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Je billiger, desto erfolgreicher? Der zweite Teil meiner Datenbank-Auswertung hatte gezeigt, dass sich eBooks von Self Publishern im Mittel länger in den Amazon-Charts halten als Verlagstitel. Die Annahme, dass ihre niedrigeren Preisen daran schuld sind, liegt natürlich nahe, deshalb habe ich das nun ebenfalls abgefragt. Dabei konnte ich mangels statistischer Signifikanz die Top 10 nicht separat auswerten, wohl aber die Top 100 und die Top 1000. Ich habe Verlags- und SP-Titel dabei nicht getrennt, denn der Preis sollte ja das Kriterium sein. Die Ergebnisse sind interessant.

In den Top 100 gibt es demnach keine klare Präferenz für 99 Cent – wohl aber eine für günstige Preise. Insbesondere Titel über 5 und unter 9 Euro haben es schwer. Überraschend gut halten sich trotzdem eBooks für mehr als 9 Euro. Ich vermute, dass es sich dabei um die typischen Verlags-Titel auf den einschlägigen Bestseller-Listen handelt, die trotz ihrer hohen Preise genügend Leser finden.

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Betrachtet man die Top 1000, sind die Churn-Raten in allen Preiskategorien relativ ausgeglichen. Die 2,99-Euro-Titel liegen vorn, aber auch teurere eBooks halten sich gut. Meine Schlussfolgerung daraus: Es ist wohl eher die Qualität als der Preis, die den Aufenthalt eines eBooks in den Charts bestimmt. In Form der Leser-Rezensionen sollte sich das eigentlich auch überprüfen lassen.

Dass sich insgesamt kürzere Verweildauern als bei der Gegenüberstellung Verlag vs. Self Publishing ergeben, liegt übrigens an der Tatsache, dass dasselbe eBook regelmäßig mit unterschiedlichen Preisen auftaucht. Wenn ein Titel etwa eine Woche für 99 Cent zu haben war und den Rest seiner 14 Tage in den Charts für 2,99 Euro, dann bringt er 7 Tage in die Statistik für 99 Cent ein und ebenso 7 Tage in die 2,99-Euro-Kategorie.