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Witz der Verteidigungsministerin SPD findet "schießendes Personal" nicht lustig

Sie wollte witzig sein, nun steht Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen in der Kritik. Ihren Galgenhumor zu Zeiten der Ukraine-Krise und des Irak-Kriegs finden SPD und Linke gar nicht komisch.
Verteidigungsministerin von der Leyen: Sorgt mit Witz für Verstimmung

Verteidigungsministerin von der Leyen: Sorgt mit Witz für Verstimmung

Foto: Maurizio Gambarini/ dpa

Berlin - "Schießendes Personal" nach Russland und Katar? Davon sprach Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen in einem Interview mit der "Zeit" - und meinte nicht die Bundeswehr, sondern die Fußballnationalmannschaft. Ein Wortwitz, über den SPD und Linke nicht lachen können.

"Solche flapsigen Einlassungen sind in den gegenwärtigen Krisenlagen völlig fehl am Platze", sagte SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi der "Frankfurter Rundschau". Linken-Chef Bernd Riexinger twitterte : "Ich glaube nicht, dass ich über die Witze von Ursula von der Leyen lachen kann."

"Wo auch immer gespielt wird: Deutschland schickt schießendes Personal", scherzte sie dem Blatt zufolge. Die Frage hatte darauf gezielt, ob die nächsten beiden Fußball-Weltmeisterschaften tatsächlich in Russland und in Katar stattfinden könnten. Schließlich trägt Moskau seit Monaten zur Eskalation der Lage in der Ukraine bei und das Herrscherhaus in Doha gehört zu den Unterstützern der Terrorgruppe "Islamischer Staat" (IS). Die nächsten Fußball-Weltmeisterschaften sollen 2018 in Russland und 2022 in Katar stattfinden.

In dem Gespräch äußerte sich von der Leyen aber auch ernsthafter zum Kampf gegen die IS-Dschihadisten. "Wir prüfen derzeit, was im Nordirak gebraucht wird, was andere liefern und was wir leisten können", sagte die Ministerin. Den Nato-Partnern im Baltikum sagte von der Leyen im Fall eines Übergriffs russischer Truppen die unbedingte Solidarität zu: "Greift Russland sie an, stehen wir an ihrer Seite", so die Ministerin. Jeder im Bündnis wisse: "Lassen wir im Ernstfall die Balten im Stich, ist die Nato tot."

vek/dpa