Klinische Studien prüfen Apples Healthkit

Zwei US-Kliniken testen die mit iOS 8 eingeführte Schnittstelle im medizinischen Einsatz. Diabetiker und chronisch Kranke sollen über HealthKit ihre Gesundheitsdaten schneller und fehlerfreier für Ärzte zugänglich machen.

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Von
  • Leo Becker

Apples HealthKit-Schnittstelle wird in zwei klinischen Studien für den Einsatz im medizinischen Sektor geprüft. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Reuters – die Universitätskrankenhäuser von Stanford sowie Duke bereiten derzeit den Start der Studien vor. Sie wollen testen, ob Diabetiker und chronisch kranke Patienten ihre Gesundheitsdaten über HealthKit schneller und exakter an die betreuenden Ärzte übermitteln können.

Die in iOS 8 neue Health-App bereitet die Gesundheitswerte zentral für den Nutzer auf

(Bild: Apple)

In der Studie von Stanford werden junge Diabetes-Patienten mit einem iPod touch nach Hause geschickt. Ein unter der Haut implementierter Sensor erfasst die Blutzuckerwerte in kurzen Intervallen und funkt diese an einen Empfänger, der die Daten wiederum an die App des Herstellers übermittelt, erklärt die Nachrichtenagentur. Die Software gibt diese Informationen dann über die HealthKit-API automatisch an die App der betreuenden Klinik weiter, wenn der Nutzer dies erlaubt. Fehler bei der manuellen Eingabe durch den Patienten sollen so ausgeschlossen werden, zudem erhalten die betreuenden Ärzte sofort Zugriff auf aktuelle Werte. Das System sei auch dafür angelegt, Patienten bei plötzlichen Werteschwankungen zu warnen.

Dem Bericht zufolge plant Apple, eine HealthKit-Zertifizierung für medizinische Apps und Geräte, die einen sicheren Umgang mit den gesammelten Daten vorschreibt. Der iPhone-Hersteller hat jüngst erst Richtlinien für HealthKit veröffentlicht, so dürfen Entwickler Gesundheits- und Fitnessdaten beispielsweise nicht in iCloud speichern oder für Werbezwecke verwenden.

Der Konzern ist mit HealthKit angeblich nicht nur an Unternehmen aus dem Gesundheits- und Fitnessbereich herangetreten, sondern auch an große US-Versicherer.

Neben der Schnittstelle HealthKit, die den Datenaustausch zwischen Gesundheits-Apps und Geräten ermöglicht, ist iOS 8 außerdem mit einer neuen Health-App ausgerüstet – sie sammelt zentral die Daten aus verschiedenen Quellen und bereitet diese optisch auf. (lbe)