Für eine Hooligan-Demonstration am 15. November in Berlin hat der Veranstalter mittlerweile 10.000 Teilnehmer angemeldet. Die Polizei bestätigte einen Bericht des rbb. Bislang war von 1.000 Teilnehmern die Rede. Sie wollen sich unter dem Motto "Gegen Salafisten, Islamisierung und Flüchtlingspolitik" am Brandenburger Tor versammeln.

Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) hatte angekündigt, dass die Versammlungsbehörde ein Verbot prüfen werde. In Köln hatten sich am vorigen Sonntag 4.500 gewaltbereite Hooligans mit Rechtsextremen versammelt und die Polizei angegriffen. Eine für Mitte November angekündigte Demonstration von Hooligans in Hamburg hat der Anmelder inzwischen abgesagt.

Ob sich tatsächlich so viele Demonstranten in Berlin versammeln werden, ist fraglich. Aus Sicht der Polizei sei die zu erwartende Teilnehmerzahl "im Moment ganz schwer einzuschätzen", sagte der Sprecher. Die Gewaltforscherin Claudia Luzar von der Fachhochschule Dortmund geht davon aus, dass nur wenige Leute aus dem bürgerlichen Lager zum Mitmarschieren mobilisiert werden: "Dafür sind die Bilder aus Köln einfach zu abschreckend, ist die Gewalt zu massiv, die sich gegen Polizisten gerichtet hat, ja zum Teil sogar gegen Journalisten."

Nach rbb-Informationen rechnen die Berliner Behörden bereits bei einer Demonstration am 9. November direkt am Reichstag mit möglichen Ausschreitungen. Hinter der Kundgebung steht demnach die rechtsgerichtete Reichsbürgerbewegung. Ob auch Hooligans daran teilnehmen wollen, sei derzeit noch unklar, sagte der Polizeisprecher.