Zum Inhalt springen

Schuhfirma Sioux vor dem Aus

Der traditionsreichen Schuhfirma Sioux droht das Aus. Schon in den nächsten Tagen könnte Firmenchef Klaus Schinle gezwungen sein, Insolvenz anzumelden. Wie das Hamburger Nachrichten-Magazin DER SPIEGEL in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, verhandelt das Unternehmen seit neun Monaten mit dem Pensions-Sicherungs- Verein (PSV) über einen außergerichtlichen Vergleich, durch den der PSV einen Teil der Betriebsrenten der Sioux-Mitarbeiter übernimmt. Doch die Verhandlungen scheinen festgefahren. "Wenn in den nächsten Tagen keine Einigung erzielt wird, ist der Gang zum Insolvenzgericht unvermeidbar", bestätigte Sioux-Chef Schinle dem SPIEGEL. Die Schuhfirma mit dem Indianer im Markenzeichen war im Herbst vergangenen Jahres in den Untergangsstrudel seines Mutterkonzerns Egana Goldpfeil geraten, fand dann aber im Frühjahr in der Frankfurter Investmentfirma Square Four einen Käufer, der bereit war, das Unternehmen zu sanieren und die rund 100 Arbeitsplätze am Stammsitz in Baden-Württemberg sowie 250 weitere in Portugal zu erhalten. Um den Neustart der an sich gesunden Firma möglich zu machen, verzichteten alle direkten Sioux-Gläubiger in einem außergerichtlichen Vergleich auf 65 Prozent ihrer Ansprüche, berichtet DER SPIEGEL weiter. Da jedoch trotz monatelanger Verhandlungen mit dem PSV keine Einigung über eine Neuverteilung der Pensionslasten erzielt werden konnte, droht die Sanierung nun doch noch zu scheitern. Geht das Unternehmen pleite, ist der PSV per Gesetz gezwungen, die gesamten Betriebsrenten der Sioux-Belegschaft zu übernehmen.