Der deutsche Regisseur Fatih Akin ist mit seinem Film Aus dem Nichts nicht für einen Oscar nominiert worden. In der Kategorie Bester nicht englischsprachiger Film hatte er es zwar zunächst auf die Shortlist, also auf eine Liste von neun Kandidaten, geschafft. Zu den fünf nominierten Filmen zählt er allerdings nicht, wie die zuständige Academy of Motion Picture Arts and Sciences (Ampas) in Los Angeles bekannt gab. Nominiert wurden stattdessen fünf Werke aus Chile (A Fantastic Woman), dem Libanon (The Insult), Russland (Loveless), Schweden (The Square) und Ungarn (On Body And Soul).

Akins Film erzählt von einem Terroranschlag zweier Neonazis in Hamburg und wurde – genau wie die Hauptdarstellerin Diane Kruger – bereits mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Dazu zählen unter anderem der Golden Globe, der Critics' Choice Award und eine Auszeichnung für Kruger bei den Filmfestspielen in Cannes.

In den übrigen Kategorien gilt der Film Shape of Water mit insgesamt 13 Nominierungen als großer Favorit für die eigentliche Verleihung am 4. März. Das Drama des mexikanischen Regisseurs Guillermo del Toro hat unter anderem Chancen auf Auszeichnungen in den Kategorien als bester Film, für die beste Regie und die beste Hauptdarstellerin. Insgesamt wurden neun Filme als bester Film nominiert, darunter auch die Filme Dunkirk, Lady Bird und Three Billboards Outside Ebbing, Missouri.   

Die Oscars gelten als die begehrtesten Filmpreise der Welt. Schon eine Nominierung gilt als besondere Ehre. Seit 1929 wurde die höchste Auszeichnung Hollywoods in den unterschiedlichen Kategorien mehr als 3.000 Mal überreicht. Die Trophäe – 34 Zentimeter hoch, gut vier Kilogramm schwer und mit Gold überzogen – belohnt die besten Leistungen der Produktionen des Vorjahres. Der erste Oscar überhaupt ging 1929 an den deutschen Schauspieler Emil Jannings.

Im vergangenen Jahr sorgte eine Panne für einen bemerkenswerten Moment während der Verleihung. Bei der Vergabe des Preises in der Hauptkategorie Bester Film hatten die Laudatoren versehentlich einen falschen Umschlag bekommen und fälschlicherweise La La Land statt Moonlight zum Sieger erklärt. Kurz bevor er das falsche Kuvert übergab, hatte ein Mitarbeiter mit seinem Smartphone ein Foto von Schauspielerin Emma Stone auf Twitter gestellt und war so mutmaßlich abgelenkt.

Einen solchen Fauxpas will die Academy in diesem Jahr verhindern und führt deshalb neue Regeln für die Zeremonie ein. Demnach soll es unter anderem zusätzliches Personal, weitere Kontrollen sowie Übungen für den Krisenfall geben werde, sollte ein Laudator den falschen Namen vorlesen. Zudem ist es den verantwortlichen Mitarbeitern untersagt, ihre Smartphones oder soziale Netzwerke während der stundenlangen Show zu benutzen.