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TV-Kritik "Anne Will": Kipping über Rapper Kollegah: "Schwimmt im Strom der Rechtsextremen mit"
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Katja Kipping bei Anne Will
Screenshot ARD Katja Kipping bei "Anne Will"
  • FOCUS-online-Autorin

Zwei Rechts-Rapper werden in Deutschland mit einem Musikpreis ausgezeichnet. Kippa-Träger werden in Deutschland beschimpft und attackiert. Ob der Antisemitismus in Deutschland wieder wirkt, ist bei "Anne Will" keine Frage, sondern eine bittere Feststellung.

Deutschland ist verrückt, Deutschland nervt. Da wird entschieden, dass ein Gedicht von Eugen Gomringer von der Fassade einer Berliner Hochschule entfernt werden muss, weil es sexistisch sei. Sexistisch, weil "der Bewunderer" Frauen, Alleen und Blumen betrachtet. Die Frau, so die Empörung vieler, würde zum Objekt degradiert.

Bewertung der TV-Show: mittel
FOCUS Online Bewertung der TV-Show: mittel

"Mein Körper definierter als von Auschwitz-Insassen": Wo bleibt da der #aufschrei?

Poesie ganz anderer Art dichtet ein sogenannter Künstler namens Kollegah. "Dein Chick ist ‘ne Broke-Ass-Bitch, denn ich fick‘ sie, bis ihr Steißbein bricht." Viele Monate schon ist das Album mit derartigen Texten auf dem Markt. Gab es seither einen neuen #aufschrei, ein #notme, ein #nogo? Mitnichten: mehr als 200.000-mal hat sich das Album inzwischen verkauft.

Und dann der Musikpreis "Echo": Nein, keiner sah eine Grenze. Keiner erkannte offenbar, dass die Zeile "Mein Körper definierter als von Auschwitz-Insassen" eine Null-Toleranz auslösen muss. Das widerliche Geschwurbel von Kollegah und Farid Bang, schlecht leider nicht nur bezüglich der deutschen Sprache, wurde auch noch ausgezeichnet.

Verliert Deutschland den Kampf gegen den Antisemitismus?

Der neue Antisemitismus. Es ist keine Frage, ob er hierzulande existiert. Er ist Realität. Bei "Anne Will" wird dennoch darüber debattiert, ob Deutschland gerade den Kampf gegen den Antisemitismus verliert. Auch, weil etwa in Berlin Kippa-Träger beschimpft und attackiert werden, wie es zunehmend geschieht.

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"Keine Stunde null nach Kriegsende"

Shimon Stein, er war viele Jahre Israels Botschafter in Deutschland, wird deutlich. Der Antisemitismus sei latent immer vorhanden gewesen. "Es gab keine Stunde null nach Kriegsende." Er sagt auch: "Ich wundere mich, dass man sich wundert." Katja Kipping, Politikerin der Linken, hält Rapper wie Kollegah für "feige", weil sie einfach "im Strom der Rechtsextremen mitschwimmen".

"Reinhaltung" durch die Identitären, Hetze durch die AfD

Volker Kauder, Fraktionschef der Union im Bundestag, hat einen richtigen Gedanken. Es gebe immer mehr "Tabubrüche". Befördert würden diese durch das Internet. Das gilt übrigens für viele Themen. Die Identitären suhlen sich in Ideologien kultureller "Reinhaltung". Die AfD pumpt die Filterblase auf, indem sie auf billigste Art hetzt – auch gegen "Kümmelhändler" und "Kameltreiber".

Der frühere Judenhasser glaubt: "Unsere Schulen schaffen das nicht"

Ahmad Mansour, deutsch-israelischer Psychologe, hatte früher selber Vorbehalte gegen Juden. Bis er in Tel Aviv studierte. Bis er Juden persönlich kennenlernte. "Unsere Schulen schaffen das nicht", glaubt Mansour über deutsche Bildungsstätten.

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Die Schulen sind schuld!

Man debattiert bei "Anne Will" dann breitflächig, dass die Schulen mehr tun müssten. Genau, denn die Schulen und deren Lehrer hierzulande sind für alles verantwortlich. Wenn kein Deutsch gesprochen wird, wenn es zuhause kein Frühstück gibt, wenn Kindern Gewalt als Lösungsansatz gilt.

Nur Shimon Stein hat das richtige Argument parat. "Das fängt nicht in der Schule an. Diese Kinder haben auch Eltern." Genauso ist es. Wer es als Eltern nicht schafft, seinem Nachwuchs nahe zu bringen, dass Hass-Rapper wie Kollegah gewaltverherrlichenden, homophoben, frauenverachtenden und antisemitischen Müll produzieren, der sich zudem künstlerisch im Minusbereich bewegt, hat versagt.

Schaut euch Filme über den Holocaust an!

Fahrt in eine KZ-Gedenkstätte! Schaut euch Filme über den Holocaust an! Dann seht ihr sehr schnell, was für eine traurige, verachtenswürdige Gestalt dieser Kollegah ist.

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