Mo. 27. Mai 2019 um 7:22

Auch ARM lässt Huawei fallen

von Yves Jeanrenaud 1 Kommentare
Lesedauer: < 1 Minute

Der Telekommunikationsnotstand, den der US-Präsident Donald Trump per Dekret verhängte, hat vor Kurzem ja schon Google dazu genötigt, dem Smartphone-Hersteller Huawei und dessen Marke Honor die Android-Lizenz zu entziehen. Nun hat auch der ursprünglich britische Chip-Designer ARM Limited seine Beziehungen zum chinesischen Konzern beendet, wie BBC aus internen Quellen berichtet.

So sollen alle Verträge und Abmachungen hinfällig sein, was Huawei in arge Bedrängnis bringen dürfte. Auch wenn nicht klar ist, ob die ARM-Lizenz von Huawei damit ebenfalls entzogen wird. Ohne diese dürfte Huawei keine eigenen Prozessoren auf ARM-Basis entwickeln, was die Kirin-SoCs betreffen würde, die wie nahezu alle Smartphone-Prozessoren auf der ARM-Architektur und damit entsprechenden Lizenzen basieren.


ARM SoC Blockdiagramm
Ein ARM SoC im Blockdiagramm

Nationale Sicherheitsinteressen durch Huawei gefährdet?

Es scheint also, dass Unternehmen wie Google und nun auch ARM davon ausgehen, keine Ausnahmegenehmigung zu bekommen, die es ihnen erlauben würde, mit dem chinesischen Smartphone-Riesen Huawei zusammenzuarbeiten. Die US-Regierung würde vermutlich eher nationale Sicherheitsinteressen gefährdet sehen, denn man verdächtigt das Unternehmen aus Shenzhen der Spionage für die chinesische Regierung. Deswegen ist der Handyhersteller auf der schwarzen Liste der USA gelandet und US-Unternehmen brauchen Sondergenehmigungen, um mit ihnen zu handeln.

Aber ARM ist doch britisch?

ARM Limited kommt ursprünglich aus Grossbritannien und hat dort weiterhin seinen Firmensitz, auch wenn es mittlerweile zu einer japanischen Holding namens Softbank gehört. Dennoch sind Teile der ARM-Architektur US-amerikanischen Ursprungs, weswegen die Technologie in den Geltungsbereich der US-amerikanischen Judikative fallen und vom US-Telekommunikationsnotstand betroffen sein könnte. Letztendlich entschieden sei dieser Sachverhalt allerdings noch nicht.

Ob das Beispiel nun Schule macht und weitere Unternehmen, die gar nicht in den USA sitzen, in einer Art vorauseilendem Gehorsam sich vom chinesischen Huawei distanzieren, bleibt abzuwarten. So oder so wäre der Schaden für den Handy- und Mobilfunktechnikproduzenten jetzt schon immens. Es ist sogar fraglich, ob das Unternehmen sich ohne ARM- und Google Android-Lizenz überhaupt noch behaupten können wird.

 

 

Quelle: BBC (Englisch)

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