Die britische Datenschutzbehörde fordert 500'000 Pfund von Facebook

Im Skandal um die unerlaubte Nutzung der Daten von Millionen von Facebook-Nutzern will die britische Datenschutzbehörde ICO das weltgrösste Online-Netzwerk mit der Höchststrafe belegen. Facebook habe gegen das Gesetz verstossen, da Nutzerdaten nicht geschützt wurden.

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(dpa) Wegen des jüngsten Datenskandals will die britische Datenschutzbehörde ICO den kalifornischen Technologiekonzern Facebook mit einer Strafe von 500 000 Pfund belegen. Das teilte die Datenschutzbeauftragte Elizabeth Denham in der Nacht zu Mittwoch mit. Das weltgrösste Online-Netzwerk habe gegen das Gesetz verstossen, da es nicht vermocht habe, die Daten von Nutzern zu schützen. Zudem habe es das Unternehmen nicht geschafft, transparent zu zeigen, wie die Daten abgeschöpft worden seien.

Facebook hat nun noch die Möglichkeit, auf die Absichtserklärung Denhams zu antworten, bevor es eine endgültige Entscheidung geben wird.

Das Firmenschild vor der Facebook-Zentrale in Menlo Park im Silicon Valley ist trotz aller Skandale des weltgrössten Online-Netzwerks ein beliebtes Touristenziel. (Bild: Marcio Jose Sanchez / AP)

Das Firmenschild vor der Facebook-Zentrale in Menlo Park im Silicon Valley ist trotz aller Skandale des weltgrössten Online-Netzwerks ein beliebtes Touristenziel. (Bild: Marcio Jose Sanchez / AP)

Facebook war zusammen mit der umstrittenen Datenanalysefirma Cambridge Analytica im Fokus der Ermittlungen. Cambridge Analytica hatte Persönlichkeits-Profile erstellt, die auch auf der Basis der Daten von mehr als 87 Millionen Facebook-Anwendern gewonnen worden waren. Die Firma hatte im Wahlkampf um das amerikanische Präsidentenamt 2016 für das Team von Donald Trump gearbeitet, behauptet aber, dabei seien keine Daten von Facebook verwendet worden.