Den «Dschungel» von Calais gibt es nicht mehr, doch an der nordfranzösischen Küste hausen noch immer Hunderte von Migranten in Zelten. Sie haben nur ein Ziel: Grossbritannien. Weil der Strassentransport immer strenger überwacht wird, wagen immer mehr die Überfahrt in Booten.
Jeder Tag kann der richtige sein für den Aufbruch ins neue Leben – oder auch nicht. Mohsen hat schon zweimal versucht, den Ärmelkanal zu überqueren. Doch beide Male verliess das Boot, das er in der Dunkelheit bestieg, die französische Küste nicht. Der Motor sprang nicht an. Mohsen haust in einem Zelt im Industriegebiet von Calais, seit einem Monat.
Da war Hami schon weiter. Der 29-Jährige erzählt, er sei an Bord eines gestohlenen Fischerbootes gewesen, das in den frühen Morgenstunden des 13. Dezembers von der französischen Marine aufgegriffen wurde. Sie seien kurz vor der englischen Küste gewesen, als sie in Schwierigkeiten geraten seien. «Einer hat die britische Notfallnummer gewählt, aber dann sind doch die Franzosen gekommen.»
Hami, pausbackiges Gesicht und halblange Haare, die schon von grauen Strähnen durchzogen sind, ruft auf dem Handy einen Artikel von Skynews auf. Eine Foto zeigt die Evakuierung eines Verletzten von einem Patrouillenschiff durch Marinehelikopter. «Das bin ich», sagt er und zeigt auf die Person, die von Deck gehievt wird. In das Boot der Flüchtlinge war Wasser eingebrochen; Hami war unterkühlt. Im Hintergrund sind die Kreidefelsen von Dover zu erkennen – immerhin, Hami sah das gelobte Land. Er wurde zurück nach Frankreich gebracht. Nach zwei Tagen Spitalpflege liess man ihn gehen. Er kehrte ins Zeltlager zurück.
Dort, neben einer Transformatorenanlage und nahe einem kleinen Wald, sieht es an diesem Morgen aus wie auf einem Schlachtfeld. Lebensmittel, Kochutensilien, Kleider und Decken liegen im Dreck. Die Polizei war vor ein paar Stunden hier, wie jeden zweiten Morgen. Laut Migranten und freiwilligen Helfern rücken jeweils nach acht Uhr einige Mannschaftswagen an. Etwa vierzig Bereitschaftspolizisten umkreisen die paar Dutzend Zelte. Die Bewohner packen, was sie tragen können, und weichen in Richtung des Wäldchens aus. Oft ziehen sie die ganzen Zelte hinter sich her. Was sie zurücklassen, wird von den Beamten mitgenommen und zerstört.
Seit im Oktober 2016 der berüchtigte «Dschungel» von Calais aufgelöst wurde, eine informelle Siedlung mit zeitweise bis zu 10 000 Personen, soll die Polizei keine sogenannten Fixpunkte mehr entstehen lassen. Sie vertreibt die Migranten in Razzien. Ein paar Stunden später stehen die meisten Zelte wieder am gleichen Ort.
Mohsen, ein stämmiger Typ mit heller Haut und markanter Zahnlücke, hatte an diesem Morgen Pech: Er war gerade nicht da, als die Polizei kam. Seine Unterkunft ist verschwunden. Das beunruhigt den 33-Jährigen aber nicht. Er weiss, dass eine Hilfsorganisation ihm später wieder ein Zelt und einen Schlafsack bringen wird. Genauso ist es mit Lebensmitteln; auch warme Mahlzeiten bekommen die Migranten zweimal am Tag. Doch jetzt will Mohsen erst einmal Feuer machen. Er sammelt Holz vom Boden auf – auch das hat eine NGO gebracht –, reisst Seiten aus einem Englischlehrmittel und wirft alles auf einen Haufen, zum Schluss einen Plastiksack. Das Feuer raucht und stinkt. Mohsen stört das so wenig wie die anderen, die sich daran wärmen.
Mohsen kommt, wie Hami und alle anderen an dem Feuer, aus Iran. Ein Stückchen weiter weg seien die Afghanen, erklärt er, und im Wald die Afrikaner. Die Lagerbewohner teilen wenig miteinander. Aber alle der schätzungsweise tausend Migranten, die derzeit zwischen Calais und Dünkirchen in Zelten wohnen, haben das gleiche Ziel: Sie wollen so schnell wie möglich nach Grossbritannien.
Das Vereinigte Königreich hat die Dublin-Verordnung ratifiziert, die europaweit regelt, welches Mitgliedsland für die Aufnahme eines Asylsuchenden zuständig ist – im Prinzip das Land, das dieser als Erstland betritt. Die meisten Migranten in Calais, 80 Prozent laut Schätzungen, wurden in einem anderen Dublin-Staat registriert oder abgewiesen und können keinen neuen Asylantrag stellen. Bei Mohsen geschah das vor mehr als sechs Monaten in Rumänien. Wieso will er dennoch nach Grossbritannien? «Ich will nicht dort bleiben», sagt er. Er wolle einige Monate Geld verdienen, dann reise er nach Kanada weiter, das ihm sympathischer sei als Europa.
Andere haben Familienangehörige in England und spekulieren darauf, dass die britischen Behörden die Dublin-Regeln grosszügig auslegen. Wieder andere wollen untertauchen; Schwarzarbeit lasse sich auf der Insel leicht finden, haben sie gehört.
Die Reise per Boot scheint eine neue, bevorzugte Routenwahl iranischer Flüchtlinge und ihrer Schlepper zu sein. In den letzten Monaten nahmen die Versuche, das Meer zu überqueren, stark zu und versetzten die britischen Behörden und die Fischer entlang der französischen Küste in Aufregung. Gab es 2017 noch 13 Versuche zur Überfahrt, so wurden 2018 deren 71 aufgedeckt, allein 57 davon im November und im Dezember. Etwa die Hälfte der Überquerungen waren erfolgreich. An Personen gemessen, wurden letztes Jahr 504 Bootsmigranten registriert; 276 von ihnen erreichten die englische Küste, 228 wurden von der französischen Küstenwache aufgegriffen und nach Frankreich zurückgebracht.
Fast alle Bootsmigranten waren Iraner. Hami zuckt mit den Schultern auf die Frage, warum vor allem sie das Risiko auf sich nähmen, in einer Winternacht auf einem kleinen Boot eine der am dichtesten befahrenen Wasserstrassen der Welt zu überqueren. Die Überfahrt gilt auch wegen heimtückischer Strömungen, die durch die Gezeitenwechsel ausgelöst werden, als gefährlich. Zu tödlichen Unfällen wie im Mittelmeer kam es bisher jedoch nicht. Auf einem Lastwagen sei es nur noch schwieriger, antwortet Hami. Und Mohsen sagt in halbernstem Ton: «Weil wir furchtlos sind!»
Dort, wo sie herkommen, in Iran, kannten sie Angst. Mohsen, der im Nordwesten des Landes als Englischlehrer arbeitete, hatte laut eigener Aussage «politische Probleme». Hami zeigt eine Narbe an seiner Schulter; sie stamme von einer Protestveranstaltung, er sei von einer Kugel getroffen worden, sagt er. Andere sind Christen und wurden wegen ihres Glaubens verfolgt. Viele sprechen ein paar Brocken Englisch. In ihrem früheren Leben waren sie Bankdirektoren, Lehrer, Möbelhändler, Grafiker. Sie liessen in Iran viel zurück: Häuser, Autos, Familie, Status. Hami zeigt auf seinem Handy eine Foto seines Gartens. Trotzdem wollten die Flüchtlinge nichts so sehr wie weg und nahmen dafür Gefahren und Demütigungen in Kauf. Von Grossbritannien erhoffen sie sich Freiheit.
Maya Konforti von der Hilfsorganisation Auberge des Migrants bestätigt, dass in den letzten Monaten die Zahl der Iraner, die in Calais und im benachbarten Dünkirchen strandeten, auffallend zugenommen hat. Der Grund liegt anscheinend in einer Annäherung Serbiens und Irans. Vor zwei Jahren gewährte Belgrad Iranern Visafreiheit, seither sollen 17 000 iranische Besucher nicht in die Heimat zurückgekehrt sein. Die serbischen Visaerleichterungen wurden auf Druck der EU letzten Oktober rückgängig gemacht. Fluchtversuche über das Wasser habe es immer gegeben, sagt Konforti, aber nie so zahlreich.
Laut Mohsen und Hami verlangen die Schlepper für die Überfahrt mit Schlauch- oder Fischerbooten weniger Geld als für einen Transfer als blinder Passagier auf einem Lastwagen. Zwischen 4000 und 6000 Pfund koste die Bootsfahrt, bis zu 12 000 Pfund die Fahrt im Lastwagen. Konforti will die Preisunterschiede nicht bestätigen. Ihr ist eher aufgefallen, dass die Dienste der Schlepper variieren und den Preis bestimmen. Manche beschränkten sich darauf, die Migranten in einen Hafen zu schleusen, wo sie sich selber ein Boot stehlen sollten. Andere «garantierten» die Ankunft, würden also so viele Versuche wie nötig organisieren, bis ihre Kunden in Grossbritannien angekommen seien. Verwandte in der Heimat überweisen in der Regel die Beträge. Die Hintermänner der Schlepper, angeblich Kurden und Afghanen, operieren aus der Ferne. Grundsätzlich gilt, dass jede Migrantengruppe über eigene Methoden und Helfershelfer verfügt.
Ein Geschäft mit «garantierter» Überfahrt sind auch Hami und Mohsen eingegangen. Sie warten jeden Tag darauf, dass ihr Handy klingelt und ihnen gesagt wird, wo sie am Abend hingehen müssen. Von wo sie bei den misslungenen Überfahrten gestartet sind, wollen beide nicht verraten. Am kürzesten ist die Distanz bis zur südenglischen Küste vom Cap Nez-Gris aus, das zwischen Calais und Boulogne-sur-Mer liegt: rund 33 Kilometer. In Boulogne, einer Hafenstadt 20 Kilometer südlich des Caps, sind vor kurzem Videokameras und eine bessere Beleuchtung installiert worden, bisweilen patrouilliert nachts die Polizei. Im grössten Fischereihafen Frankreichs gab es seit Mitte Dezember immer wieder Versuche, Boote zu stehlen; nur in wenigen Fällen waren sie erfolgreich. Die meisten Flüchtlinge legten wohl in einfachen Gummibooten von den kilometerlangen Stränden zwischen Boulogne und Dünkirchen ab, vermutet Konforti. Seit Anfang des Jahres haben die Behörden weitere 13 Versuche registriert, davon erreichten 7 Boote die englische Küste.
Die plötzliche Zunahme der Bootsmigranten hat Helfer, Fachleute und Grenzschutzbehörden überrascht. In der kurz nach Weihnachten von der britischen Presse aufgebauschten Aufregung ging fast vergessen, dass mehr irreguläre Migranten die Insel auf Lastwagen erreichen als per Boot. Zahlen will das Londoner Innenministerium nicht bekanntgeben. Aber Jamie Bell, ein auf Asylverfahren spezialisierter Anwalt der Partnerschaft Duncan Lewis in London, vertritt laut eigener Aussage fast nur Flüchtlinge, die in Anhänger eingebrochen waren und so versteckt nach Grossbritannien gelangten. Laut Bell reisen Afghanen, Eritreer und Sudanesen in der Regel nach dieser Methode ein. Zusammen machten diese Gruppen laut der Asylstatistik in der Jahresperiode 2017/18 rund 4500 Migranten aus, fast das Zehnfache derjenigen, die im letzten Kalenderjahr die Überquerung im Boot wagten.
Andy Wignall muss man mit Geschichten über die Not der Flüchtlinge nicht kommen. «Wenn du fliehen musst, gehst du ins Nachbarland, nicht ins Vereinigte Königreich», sagt er. Der 58-jährige Brite transportiert mit seinem Sattelschlepper regelmässig Lasten zwischen der Schweiz und England und umgekehrt. Ein halbes Dutzend Mal haben ihn dabei Migranten übervorteilt und sind in den Anhänger eingebrochen. Der gebürtige Ostlondoner hat es sich angewöhnt, bei jedem Halt die Rückspiegel zu fixieren, wenn er auf der Rückreise der französischen Küste näher kommt.
Der letzte Zwischenfall ereignete sich kurz vor Weihnachten. Zwei Pakistaner waren über das Dach in seinen Anhänger eingedrungen und hatten sich zwischen den Kisten versteckt. «Sie schnitten die Plache auf und überklebten die Öffnung von innen mit Klebband.» Er habe vorher nachgeschaut, aber nichts bemerkt, sagt Wignall. «Einer von ihnen hatte Klebband in verschiedenen Farben dabei, so organisiert sind die.» Er vermutet, die Eindringlinge seien in Mons in Belgien eingebrochen oder knapp vor Dünkirchen, als er etwas einkaufte. Sie hätten Hilfe von Schleppern bekommen. Die Migranten wurden bei der Verschiffung entdeckt, als der Hund einer Patrouille der Border Force anschlug. Der britische Grenzschutz kontrolliert den Verkehr gemäss dem Abkommen von Le Touquet schon auf der französischen Seite. Die Beamten händigten die Pakistaner der französischen Polizei aus. «Die lassen sie wieder laufen. Ich bin sicher, die zwei haben es seither wieder versucht», sagt Wignall.
Bei den Zufahrten zu den Hafenanlagen in Dünkirchen und Calais versuchen die Behörden, die Pläne der Menschenschmuggler zu durchkreuzen. Lastwagenparkplätze wurden aufgehoben und abgeriegelt, Tankstellen geschlossen. Wo die Autobahnabfahrt in Calais am Gebiet des ehemaligen «Dschungels» vorbeiführt, säumen Zäune mit Stacheldrahtverhau die Strasse.
Trotz den über die Jahre verschärften Massnahmen gelingt den Schleppern immer wieder ein Coup. Gerade am Vortag haben Migranten eine Barrikade über die Schnellstrasse beim Hafen gelegt und angezündet, ein Lastwagen fing Feuer. Wignall kennt den Trick. «Wenn du die Strasse sperrst, stauen sich die Lkw schnell zwei, drei Kilometer.» Er zeigt auf Entwässerungsgräben entlang der Strasse. Hier hätten sich die Migranten versteckt, bevor sie eine Kolonne von Lastwagen gestürmt hätten, sagt Wignall. Zwei Jugendliche, Afrikaner, rennen über einen Abstellplatz. Verstecke weisen Spuren nächtlicher Aufenthalte auf: Decken, Feuerstellen, Abfall.
Hinter der Hafeneinfahrt werden die Lastwagen in eine von 16 Fahrbahnen eingewiesen. Sicherheitsleute mit Spürhunden an der Leine schreiten schnellen Schritts die Lastwagen ab. Alles läuft wie am Schnürchen: Passkontrolle, danach Infrarotscanner. Einige Lastwagen durchfahren eine Halle, in der Detektoren Herzschläge registrieren können. Die Massnahmen dienen der Entdeckung etwaiger blinder Passagiere. Es bläst ein nasskalter Wind. Möwen kreischen, eine einfahrende Fähre gibt Signal. Es folgt die vom britischen Grenzschutz kontrollierte Zone. Während die Fahrer auf die Einweisung in eines von acht Docks warten, patrouillieren die britischen Beamten noch einmal mit Polizeihunden. «Unsere Hunde sind schöner», sagt Wignall; er meint die britischen Labradore im Vergleich zu den französischen Schäferhunden.
Die Angst fährt mit in den Fahrerkabinen. Wegen des Vorfalls vor Weihnachten hat Wignall ein Verfahren der britischen Grenzschutzbehörde am Hals, es drohen Bussen von bis zu 1000 Pfund pro Passagier. Wignall ist sein eigener Chef, andere Fahrer riskieren, auch noch die Stelle zu verlieren. Zweimal, zuletzt vor fünf Jahren, verlor Wignall das Katz-und-Maus-Spiel gegen die Migranten. Er war in England angekommen, als er bei einem Halt das Klopfen im Anhänger vernahm. Er schaute nach, fand vier Afrikaner, schloss die Tür wieder und fuhr zum nächsten Polizeiposten. «Ich wurde länger verhört als die Migranten», sagt er.
Das unangenehmste Erlebnis hatte Wignall vor drei Jahren. Beim Hafen von Calais entdeckte er im Anhänger eine junge Afrikanerin, die ihn mit einem Vergewaltigungsvorwurf erpressen wollte, wenn er sie ausliefere. Er tat es trotzdem. «Als sie abgeführt wurde, rief sie ihren Schlepper an und sagte, dass sie am nächsten Tag einen neuen Lastwagen benötige.» Wignall ist vorsichtig geworden und legt die Pausen immer weiter vor der Verschiffung ein. Mit gutem Grund. Unter den iranischen Flüchtlingen in Calais sind einige von ihren Schleusern in Vororte von Paris beordert worden, um schon dort zu versuchen, in einen Camion einzudringen.
Hadi gelang die Überfahrt vor drei Jahren. Wir treffen den 19-jährigen Afghanen in den Schulungsräumen einer Hilfsorganisation in Folkestone. Dreieinhalb Monate hatte der Flüchtling 2016 im «Dschungel» von Calais gehaust. Jeden zweiten Tag seien sie aufgebrochen, um einen Platz auf einem Lastwagenanhänger zu ergattern. Plötzlich klappte es. «Ein Parkplatz, nachts, viele Lkw», erzählt Hadi. Die Schlepper hätten die Tür eines Lastwagenanhängers geöffnet, es war ein Kühlwagen. «Sie sagten, keine Sorge, die Ladung ist Pommes frites, da wird es nicht zu kalt.» Hadi war in einer Gruppe mit sieben Teenagern. Die Tür schlug zu, später fuhr der Lastwagen an. Heute weiss Hadi, dass er im Huckepackverkehr durch den Eurotunnel gefahren ist. Etwa eine Stunde nach der Ankunft, als der Lastwagen hielt, klopften die Jugendlichen wie geheissen ans Gerüst des Anhängers. Die Tür ging auf, sie sprangen heraus und rannten davon. Die Polizei holte sie ein.
Hadi wurde in einem Jugendheim betreut. Die Spezialisten des Innenministeriums, die ihn befragten, glaubten seine Geschichte nicht, wonach er aus einer Koranschule geflüchtet und mit der finanziellen Unterstützung eines Onkels nach Europa geflohen war. Aber sein Rekurs hatte Erfolg, seit August 2017 ist er anerkannter Flüchtling. Laut dem Migration Observatory in Oxford erhalten 40 Prozent der afghanischen Gesuchsteller Asyl; bei den Iranern sind es 47 Prozent.
Hadi lernte in Folkestone, wo minderjährige Flüchtlinge betreut werden, gut Englisch sprechen, jetzt macht er am College eine Berufsausbildung als Spengler. Kürzlich schaffte er die Prüfung für die britische Einbürgerung. Er steht auf der Kandidatenliste für eine Sozialwohnung. «Die Flüchtlinge wollen arbeiten», sagt Bridget Chapman vom Kent Refugee Action Network, einer Hilfsorganisation. «In 95 Prozent der Fälle integrieren sie sich gut.»
Um sein Glück vollkommen zu machen, führte ihn die britische Asylbehörde mit seinem jüngeren Bruder zusammen. Sie hatten sich auf der Flucht aus den Augen verloren, aber ein ungewöhnlicher Familienname brachte die Beamten auf die Spur. Hadis neues Leben hat begonnen.