Sa. 22. Februar 2020 um 6:01

SpeedRunners für Nintendo Switch im Test – Bleibt ja nicht stehen!

von Marcel Laser 0 Kommentare
Lesedauer: 3 Minuten

Warum ein Test für die Nintendo Switch auf PocketPC.ch? Ganz einfach! Wir haben nicht nur in der Vergangenheit die aktuelle Nintendo-Konsole in vielerlei Hinsicht gecovert (Beispiel 1, 2 und 3), sondern hat die Switch viel mit Smartphones gemeinsam. Der Prozessor ist nämlich ein Nvidia Tegra X1 und setzt damit auf die identische ARM-Architektur unserer täglichen Begleiter. Was übrigens auch der Grund für unsere Berichterstattung ist. Beide Gerätekategorien sind nämlich stark miteinander verwandt. Mit SpeedRunners möchte ich euch aber nun einen Titel vorstellen, den womöglich nicht viele Menschen auf dem Zettel gehabt haben, mit dem ich aber schon früher eine Menge Spass hatte.

SpeedRunners im Test: Wettkampf zwischen Superheld_innen ganz simpel und in Reinkultur

Superhelden und -heldinnen haben es schon nicht einfach. Sie müssen nicht nur immer auf Abruf bereitstehen, sondern auch schnellstmöglich am Einsatzort ankommen. Eine solche Idee greift DoubleDutch im bereits vor zig Jahren als Flash-Game veröffentlichten SpeedRunners auf, denn hier rennen unterschiedliche Figuren um die Wette. Wer als letzter übrig bleibt, gewinnt den Wettkampf. Einfacher kann es eigentlich nicht sein. Daher gehört SpeedRunners eindeutig in die Kategorie: “Einfach zu lernen, aber schwer zu meistern!”. Wohl auch ein Grund für tinyBuild Games, den Indie-Titel für die Nintendo Switch ins Portfolio aufzunehmen.

 

Denn auch wenn man eigentlich ganz genau weiss, was man machen muss, so entpuppt sich das Ganze als kniffliger Wettstreit mit Power-Ups und Raketen-Salven in Mario Kart-Manier. Es treten bis zu vier Personen auf einer von vielen unterschiedlichen Karten (oder Rennstrecken) an und alle versuchen, ähnlich wie in Battle-Royale-Games wie Fortnite, am Schluss übrig zu bleiben oder das Ende vom Bildschirm als erste Person zu erreichen.

 

Während ihr also alle gleichzeitig losstürmt (egal ob alleine gegen Bots oder im Multiplayer), können während des Rennens auf der Strecke Power-Ups eingesammelt werden. Die schalten dann Raketen, Sprengladungen oder andere Gimmicks frei, die ihr zu eurem Vorteil nutzen könnt. Zudem gibt es einen Dash-Button der aber eure Ausdaueranzeige schnell leert und nur sehr sehr langsam wieder auffüllt. Taktisches Geschick ist hier also auch gefragt.


SpeedRunners mit überschaubarer Steuerung, schwerer Einsatz

Viele Knöpfe zu beherrschen gibt es hier nicht. Ihr könnt euch per Knopfdruck an Wänden entlang hangeln oder unter engen Unterführungen durchrutschen. Eine Sprungtaste gibt es ebenfalls, der besagte Dash-Button zum kurzzeitigen Sprinten und eine Taste zum Auslösen der Power-Ups. Das wars auch schon. Klingt ja gar nicht so schwer oder? Wenn da nicht die Geschwindigkeit wäre.

 

Die Geschwindigkeit im Spiel macht es dann doch schon etwas kniffliger. Denn ihr müsst während des Rennens sehr schnell zwischen unterschiedlichen Aktionen wechseln. Viele Objekte tauchen aufgrund des Speeds sehr schnell vor euch auf und es bleiben in der Endphase eines Rennens oftmals weniger als eine Sekunde, um zu reagieren.

 

Sobald ein Rennen zu lange dauert, schaltet SpeedRunners in einen Sudden-Death-Modus und der Bildschirm beginnt an Rot zu blinken, während das Sichtfeld immer kleiner wird. Das sorgt dann schon ziemlich schnell für einen Sieg. Wie bei Battle Royale gewinnt nur diejenige Figur das Rennen, die schlussendlich alleine übrig bleibt.

Multiplayer-Deluxe! Lernt es auf die harte Tour

In meinem SpeedRunners Test musste ich es durchaus auf die harte Tour lernen, denn der Multiplayer-Modus ist kein Zuckerschlecken. Oftmals trifft man auf Gamer, die die Rennstrecken nicht nur auswendig kennen, sondern die Bewegungen und Fähigkeiten ihrer Charaktere im Schlaf beherrschen. Das frustriert anfänglich enorm, da man kaum Land sieht. Ich war oft froh, wenn ich erst einmal nicht als allererstes aus dem Rennen ausschied.

 

Der Ehrgeiz, besser zu werden, packte mich aber recht schnell. Da die Rennen sehr kurz sind und eine Partie eben immer auch mal zwischendurch geht, war ich auch schnell dabei, mich in das Spiel einzuarbeiten. Immer schneller hat man den Dreh raus und alle Superheroes spielen sich sehr ähnlich, bis auf die charakterspezifischen Fähigkeiten, die sie in diesem Spiel aufweisen. Der grösste Feind ist hier allerdings der Druck, der während der Rennen aufgebaut wird. Könnt ihr diesem standhalten, dann ist die Hälfte des Spiels schon fast gewonnen.

 

Später wurde daraus aber auch pures Rennvergnügen und wenn man dann noch einen Freund oder eine Freundin online dabei hat, der SpeedRunners ebenfalls spielt, macht der Titel gleich doppelt so viel Spass. Es ist schon unendlich befriedigend, nach dem harten Einstieg oder einem knappen Match dann doch mit einem Sieg davonzurennen. Das Spiel belohnt euch da auch geschickt, durch den eigenen Eifer, den man hier leidlich investieren muss.

Gewonnen! Wer als erstes drei Mal in einem Match gewinnt, gewinnt auch das gesamte Rennen. (Bild: PocketPC / Laser)

Preis

SpeedRunners von tinyBuild Games beziehungsweise DoubleDutch gibt es nur digital für die Hybrid-Konsole Nintendo Switch zu kaufen. Für 19.00 SFr. bzw. 14,99 Euro ist das Beinahe-schon-Kult-Game erhältlich. Fünf DLC-Pakete zu jeweils 4.20 SFr. bzw. 2,99 Euro runden hier das Angebot von SpeedRunners ab. Diese bieten neue Charaktere oder Sprint-Spuren, die das Aussehen des Spiels etwas verändern. Wirklich notwendig für den Spielfortschritt sind sie also keineswegs.

 

Neben der Switch ist SpeedRunners auch noch für PC, Mac und Linux via Steam und Microsoft Xbox ONE sowie Sony PS4 erhältlich, das aber hier nur am Rande.

Fazit: SpeedRunners ist ein kleiner, aber feiner Shoot-Out-Racer!

Das vor weit über zehn Jahren als Flash-Game gestartete SpeedRunners ist ein gelungenes Revival auf der Nintendo Switch beschert worden. DoubleDutch hat es verstanden, den beliebten Flash-Titel konsequent auf die Switch zu portieren und verpasste dem Game auch gleich einen deutlich überarbeiteten Anstrich. Daraus resultiert ein wahnsinnig flüssiger Shoot-Out-Racer mit starkem Wettkampf-Potenzial.

 

Man muss aber auch klarstellen, dass SpeedRunners kein grosser AAA-Titel ist, sondern ein kurzweiliges Spiel einer Indie-Schmiede, das aber durchaus ein enormes Suchtpotenzial entfalten kann. Ich habe mich häufig dabei erwischt “nur noch ein Rennen!” laufen zu wollen, nur weil ich mir im Kopf eine neue Strategie zurechtgelegt hatte.

 

Auf der anderen Seite muss man aber auch für derartige Wettkampf-Spiele geschaffen sein. Nicht alle wollen den Druck und übermächtig scheinende Gegenparts im Nacken spüren. An sich ist SpeedRunners aber ein wahnsinnig gelungener Titel und führt das perfekt aus, was er am besten kann: Druck aufbauen und dichte Wettkamp-Atmosphäre mit den anderen Runnern im Game erzeugen. Spass hatte ich mit dem vergleichsweise kleinen Indie-Titel also durchaus auch auf der Switch viel. Gerade der hoch-kompetititive Online-Multiplayermodus (Nintendo Switch Online-Mitgliedschaft vorausgesetzt), macht viel vom Reiz des Spiels aus.

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