Social Networks als Infoquelle

Die neuen Bedrohungen aus dem Web

17.08.2010
Von Holger Gerlach
Schutzschilder wie Virenscanner und Firewall sind unwirksam, wenn Hacker die Schwächen der Mitarbeiter ins Visier nehmen.
Quelle: Feng Yu/Fotolia
Quelle: Feng Yu/Fotolia
Foto: Feng Yu/Fotolia

Mit immer mehr IT im Unternehmen steigt auch das Risiko. Viren, Würmer und Hacker, die über das Internet ins Firmennetz eindringen, sind bekannte Gefahrenquellen. Die Abwehrmechanismen sind mittlerweile ausgereift. Neue Anforderungen an die Sicherheitssysteme entstehen hingegen durch bislang kaum bekannte Angriffsmuster.

Persönliche Ansprache als Lockmittel

Mit der fortschreitenden Digitalisierung der Abläufe in mittelständischen Unternehmen verändern sich auch die Risiken. Dies wird am Beispiel der zunehmenden Kommerzialisierung der Hacker-Szene deutlich. Waren früher meistens Zufall und Spieltrieb die Auslöser für entsprechende Sicherheitsvorfälle, stehen heute Betrugsinteressen im Vordergrund. Diese Entwicklung spiegelt sich beispielsweise in gezielten Angriffen wie dem "Spear Phishing" wider. Bei dieser Variante des bekannten Phishing-Angriffs werden einzelne Personen im Unternehmen mit maßgeschneiderten E-Mails attackiert. Ziel des Angriffs ist, den PC des Opfers mit einem Trojaner zu infizieren, um einen Zugang ins Netz zu erlangen. Indem die Mails den Anwender mit persönlichen Informationen ansprechen, sollen sie ihn bewegen, den Dateianhang zu öffnen oder einen manipulierten Link anzuklicken. Als Quelle dafür dienen unter anderem Social Networks und Beiträge in Internet-Foren.

Ein erfolgreicher Angriff führt häufig zum Datenklau, der in Versuche, das betroffene Unternehmen zu erpressen, oder Spionage münden kann. Solche Vorfälle sind auch im deutschen Mittelstand belegbar. Deutlich wird an diesem Beispiel auch, wie gut getarnt Angriffe sein können. Ausgangspunkt ist die Veröffentlichung scheinbar harmloser Informationen in öffentlichen sozialen Netzen und an anderen Stellen im Internet durch einen Mitarbeiter.