ZAS: Kein Aufschwung bei Zeitschriftenanzeigen
Das Anzeigenvolumen der Publikumsmagazine blieb laut ZAS bis Ende November knapp 17 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum.
Beim Werbeaufkommen in den Publikumsmagazinen zeichnet sich keine Änderung ab – das Anzeigenvolumen der Zeitschriften blieb bis Ende November wie auch in den Vormonaten knapp 17 Prozent unter dem Vorjahr. Das geht aus der heute veröffentlichten Zentralen Anzeigenstatistik (ZAS) des Verbands Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) hervor. Der anstehende letzte Monat des Jahres dürfte trotz Weihnachtsgeschäft kaum mehr Änderungen für den Gesamttrend mit sich bringen. Das zeigt der Blick zurück auf die vergangenen Jahre. Und schon das Jahr 2008 hatte für viele Titel Einbußen mit sich gebracht: 2008 waren rund sechs Prozent weniger Inserate abgedruckt worden als 2007.
Die meisten Inserate zählten wie fast immer die großen Wochenmagazine. Bei ihnen fallen aber naturgemäß auch die Rückgänge besonders groß aus. Bestgebuchter Titel war der „Stern“ – wobei in der ZAS aber nicht zwischen Eigen- und Fremdwerbung unterschieden wird. Das Blatt weist bis Ende November 2350 Anzeigenseiten aus, 27 Prozent weniger als 2008. Auf den weiteren Rängen folgen der „Spiegel“ (2114 Anzeigenseiten / –26 Prozent), „Focus“ (2054 Seiten / –30 Prozent) und „Gala“ (1949 Seiten / –14 Prozent). Platz fünf belegt mit „c’t“ (1888 Anzeigenseiten / – 21 Prozent) bereits ein vierzehntägliches Blatt, Platz sechs mit „Freundin“ (1861 Anzeigenseiten / kein Vergleich möglich) ebenfalls. In die weitere Top ten fallen „Bunte“ (1849 Seiten / –16 Prozent), „Brigitte“ (1812 Seiten / –8 Prozent), „Die Zeit“ (1761 Seiten / –9 Prozent) und „Wirtschaftswoche“ (1730 Seiten / –36 Prozent). Die zehn meistbelegten Titel haben zusammen fast 13 Prozent Anteil am gesamten Anzeigenaufkommen in der ZAS. Bestgebuchter Monatstitel und insgesamt auf Rang elf ist „Instyle“ (1480 Anzeigenseiten / –12 Prozent).
Als „größte“ Gewinner gegenüber dem Vorjahr, wenn auch oft auf geringem Niveau, weist die ZAS an erster Stelle „Bella“ (137 Anzeigenseiten mehr als 2008) aus. Weitere Titel mit positivem Trend sind unter anderem „TV Klar“ (+128 Anzeigenseiten), „Das Neue“ (+100) oder auch „Outdoor (+78). Insgesamt weisen acht Objekte ein Plus von mindestens 70 Anzeigenseiten gegenüber 2008 aus, weitere sieben Titel steigerten sich um 50 bis 70 Anzeigenseiten im Vergleich zum Vorjahr. Unter den größeren Verlierern nach Seitenzahl ragen neben einigen der bereits genannten Hefte noch „Auto, Motor und Sport“, „Chip“, „Manager Magazin“ und „PC-Welt“ heraus. Insgesamt blieben 17 Titel mehr als 300 werbeführende Seiten unter dem Vorjahr.
Die seit Jahresbeginn extrem negative ZAS-Bilanz spiegelt sich auch in anderen Untersuchungen. Bei Nielsen Media Research blieb die Mediengattung Publikumszeitschriften mit dem von den Forschern erfassten Bruttoanzeigenumsatz bis Ende Oktober rund 14 Prozent unter dem Vorjahr. Ebenso groß fällt die Differenz bei den vorläufigen Zahlen von Thomson Media Control (TMC) bis 25. November aus. Im Betrachtungszeitraum blieb bei TMC der „Stern“ gemessen am Bruttoanzeigenerlös 17 Prozent unter dem Vorjahr, der „Spiegel“ 23 Prozent und der „Focus" 27 Prozent.