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Rückrufaktion Lidl warnt vor Bakterien in Käse

Lidl zieht zwei Käsesorten aus dem Verkehr. In den untersuchten Proben seien hohe Konzentrationen von Listerien entdeckt worden, teilte die Handelskette mit. Die Bakterien können eine Infektionskrankheit hervorrufen, die in manchen Fällen sogar tödlich verlaufen kann.
Lidl-Einkaufstüten: Vorsicht beim Käse

Lidl-Einkaufstüten: Vorsicht beim Käse

Foto: dapd

Neckarsulm - Listerien können beim Menschen eine schwere Infektionskrankheit verursachen, die Listeriose genannt wird. Die Bakterien kommen in Milch- oder Fleischprodukten vor, die nicht ordnungsgemäß behandelt wurden.

Vor einer solchen Infektionsgefahr hat jetzt die Handelskette Lidl gewarnt: Bei zwei Käsesorten aus ihrem Sortiment war in einzelnen Proben ein Listerien-Wert festgestellt worden, der über dem zulässigen Höchstwert liegt. Konkret handelt es sich den Angaben zufolge um die Produkte "Reinhardshof, Harzer Käse, 200g" und "Reinhardshof, Bauernkäse mit Edelschimmel, 200g".

Von der Rückrufaktion sind alle deutschen Filialen betroffen. "Aus Gründen des vorbeugenden Verbraucherschutzes empfiehlt Lidl den Kunden, den Käse nicht zu verzehren, sondern die Produkte in einer der Lidl-Filialen zurückzugeben. Der Kaufpreis wird dort selbstverständlich erstattet", erklärte das Unternehmen. Nach Mitteilung der Firma werden die Produkte vom österreichischen Unternehmen Prolactal hergestellt.

Mit Listerien verseuchte Lebensmittel sind am Geruch oder Geschmack nicht als belastet zu erkennen. Nach einer Infektion kommt es beim Menschen in der Regel zunächst zu Durchfall und Bauchschmerzen. Im weiteren Verlauf lösen die Bakterien aber auch schwere Symptome aus, darunter hohes Fieber, starke Kopfschmerzen, Lähmungen und Benommenheit.

Zwischen der Ansteckung und dem Ausbruch der Infektion können bis zu zwei Monate vergehen. Für Risikogruppen, darunter Schwangere, Babys und ältere oder geschwächte Menschen, kann eine Listeriose tödlich sein. Wenn die Infektion rechtzeitig festgestellt wird, ist sie jedoch mit Antibiotika behandelbar. Im August 2008 waren zwölf Menschen aus Kanada nach dem Verzehr von Listerien-verseuchten Fleischprodukten gestorben.

cib/apn/dpa