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Medienkrise Microsoft zahlt nicht für Exklusivartikel

Der weltgrößte Softwareanbieter Microsoft will keine Sonderverträge mit Verlagen abschließen. Das US-Unternehmen hat damit Spekulationen zurückgewiesen, es wolle seinem Konkurrenten Google künftig möglichst viele Leser mit exklusiven Artikeln abjagen.

San Francisco - Microsoft setzt im Kampf gegen Google  nicht auf Exklusivverträge mit Verlagen und Medienhäusern. Dies stellte der Vizepräsident für Onlinedienste, Satya Nadella, auf einer Pressekonferenz klar, wie US-Medien berichtet haben.

In der vergangenen Woche war bekanntgeworden, dass der Medienkonzern News Corp von Rupert Murdoch mit Microsoft  darüber verhandelt, Medieninhalte exklusiv über die Microsoft-Suchmaschine Bing im Netz verfügbar zu machen und sie bei Google zu sperren.

"Darauf konzentrieren wir uns keineswegs", sagte Nadella. "Wir sind generell nicht darauf aus, Nicht-Google-Inhalte zu bekommen." Er ergänzte, es würde Microsoft und Bing langfristig nicht nutzen, wenn der Konzern darauf setze, Informationen von Google fernzuhalten.

Allerdings äußerte sich Nadella nicht direkt zu den Gesprächen mit der News Corp.  Fakt ist, dass Bing mit rund 10 Prozent Marktanteil im US-Suchmaschinenmarkt deutlich hinter Marktführer Google (etwa 65 Prozent) hinterherhinkt, Yahoo hat rund 18 Prozent. Mit exklusiven Inhalten könnte Bing möglicherweise etwas vom Google-Kuchen abschneiden.

Gleichzeitig machen Murdoch und viele andere Verleger Google den Vorwurf, für die wirtschaftliche Misere der Medienhäuser mitverantwortlich zu sein. Die Suchmaschinenbetreiber verdienten über Werbung viel Geld, auch mit den Inhalten der Verlage; die Medienhäuser seien daran aber nicht beteiligt.

Google ist inzwischen auf die Verleger zugegangen und stellte erst am Mittwoch neue Möglichkeiten vor, wie Verlage ihre Angebote künftig auch kostenpflichtig bei Google News listen können.

manager-magazin.de mit Material von dpa-afx

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