Technik

"Fotografiere, was Dich interessiert" Google bringt visuelle Suche

In Zukunft muss Google Search Örtlichkeiten auch ohne Schilder erkennen können.

In Zukunft muss Google Search Örtlichkeiten auch ohne Schilder erkennen können.

(Foto: YouTube)

Statt Begriffe einzugeben, könnten Nutzer schon bald mit Handy-Fotos eine Internet-Suche starten. Google testet die "Visual Search" genannte Funktion bereits in einem großen Feldversuch.

Das Prinzip von Visual Search erklärt Googles-Produkt-Manager Hartmut Neven so: "Stellen Sie sich vor, Sie sie sind Tourist in Paris und gehen in ein Museum. Wenn Sie sich für ein Bild interessieren, können Sie davon ein Foto an Google senden und erhalten innerhalb von Sekunden audiovisuelle Informationen." In einer Demonstration für CNBC hat Neven ein Foto des Santa Monica Pier gemacht und hochgeladen. Google hat den Ort erkannt und entsprechende Informationen angeboten.

Kinderkrankheiten

In der Praxis funktioniert die Technik, die intern "Google Googles" genannt wird, allerdings noch nicht so perfekt. Ein erster Test im August des Jahres verlief nicht zufriedenstellend. Googles Ingenieure müssen noch einige Fehler beseitigen und eine gewaltige Datenbank aufbauen.

Bevor die neue Funktion veröffentlich wird, lässt Google Visual Search noch von rund 20.000 Mitarbeitern beim so genannten "Dogfooding-Prozess" testen. Zu Beginn werden nur Besitzer eines Handys mit Googles Betriebssystem Android per Foto suchen können. Ob es den Dienst auch für andere Plattformen geben wird, ließ Neven im CNBC-Interview offen.

Apple schläft nicht

Wann die Entwicklung von Google Visual Search abgeschlossen ist, kann oder will der Produkt-Manager noch nicht prognostizieren. Allzu lange kann es allerdings nicht mehr dauern. Denn laut Eweek könnte auch Apple demnächst auf dem iPhone eine visuelle Suchfunktion anbieten. Angeblich gibt es ernsthafte Verhandlungen mit Evolution Robotics, deren Programm ViPR heißt. Außerdem übt Microsofts Suchmaschine Bing mit neuen Features Druck auf den Branchenprimus aus.

Nicht zuletzt kann Google mit Visual Search viel Geld verdienen. Laut Produkt-Manager Neven bietet die Technik interessante neue Möglichkeiten, Werbung einzubinden. Außer Sehenswürdigkeiten könnten Nutzer beispielsweise auch Produkte oder Anzeigen fotografieren und Informationen beziehen. Und die Erfahrung lehrt uns: Was Geld bringt, macht Google auch - und das meist richtig.

Quelle: ntv.de

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