Wendelin Wiedeking

Sichtlich gerührt verabschiedete sich Wendelin Wiedeking von seinen Porsche-Werkern in Stuttgart-Zuffenhausen. Bis zuletzt hatte der knorrige Westfale um seinen Plan gekämpft, mit der Porsche Automobil Holding SE die ungleich größere Volkswagen AG zu schlucken. Die Scheichs aus Qatar sollten es richten. In der Nacht zum 23. Juli jedoch fiel die Entscheidung gegen den 57-jährigen Vorzeigemanager und seinen Finanzchef Holger Härter. Ihr wichtigster Unterstützer, Porsche-Aufsichtsratschef Wolfgang Porsche, hatte am Ende dem Gegenangebot seines ungeliebten Cousins und VW-Aufsichtsratschefs Ferdinand Piëch mehr vertraut: Porsche wandert als zehnte Marke unter die Fittiche von VW-Chef Martin Winterkorn. Dafür helfen die Wolfsburger mit vielen Milliarden den Porsches und Piëchs, den Haupteignern der Porsche SE, beim Abtragen des gigantischen Schuldenbergs in Stuttgart. Der war durch den Kauf der Mehrheit von VW angehäuft worden. David hatte seine letzte Schlacht doch noch gegen Goliath verloren.