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Konsumklima Verbraucher erwarten schlechte Zeiten

Auch ohne Abwrackprämie zeigen sich die Deutschen in Kauflaune. Doch die Aussichten für die kommenden Monate bewerten sie laut den Marktforschern von der GfK skeptisch. Aus Angst vor Arbeitslosigkeit könnten die Konsumenten ihr Geld bald wieder zusammenhalten. Führende Ökonomen zeigen sich dagegen optimistischer.

Nürnberg - Die Verbraucherstimmung in Deutschland hat sich zum Jahresende hin weiter abgekühlt. Zwar zeigen sich die Bürger rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft durchaus in Kauflaune; dagegen seien sie skeptisch, was die Aussichten für die Konjunktur betrifft, berichtete die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK ) am Mittwoch in Nürnberg. Grund dafür sei die zunehmende Angst vor Arbeitslosigkeit. Für Dezember hat die GfK einen Konsumklimawert von 3,7 Punkten errechnet, das sind 0,3 Punkte weniger im November.

Trotz des zweiten Rückgangs in Folge bleibe der private Konsum in diesem Jahr aber eine wesentliche Stütze der Konjunktur, betonten die Konsumforscher. Denn bei den Investitionen sowie den Exporten werde am Jahresende aufgrund der schweren Rezession ein dickes Minus stehen. Die GfK rechnet daher auch mit einem guten Weihnachtsgeschäft. Die Konsumneigung sei stabil, und der Handel dürfte die Kunden mit attraktiven Angeboten locken, hieß es.

Skeptisch beurteilen die Verbraucher laut GfK dagegen die weitere Entwicklung der Konjunktur. Nach einem Anstieg über sieben Monate hinweg büßte der Indikator für die Konjunkturerwartungen im November erstmals wieder knapp acht Punkte ein. Dabei spielt der zu erwartende deutliche Anstieg der Arbeitslosigkeit die Hauptrolle: Im Jahr 2010 wird mit durchschnittlich etwa vier Millionen Arbeitslosen gerechnet, das wären 600.000 mehr als in diesem Jahr.

Nach Einschätzung von Ökonomen könnte die deutsche Wirtschaft im kommenden Jahr jedoch doppelt so stark wachsen wie von der Bundesregierung angenommen. Zwei Drittel der von der "Financial Times Deutschland" befragten Chefvolkswirte namhafter Banken und Forschungsinstitute erwarten ein Wachstum deutlich oberhalb der 1,2 Prozent, die Berlin derzeit veranschlagt. Jeder dritte der befragten Experten sagt nun sogar ein Plus von 2 bis 2,5 Prozent voraus.

manager-magazin.de mit Material von dpa

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