Urheberrechtsdebatte in der Piratenpartei :
Wenn Kunst und Kommerz sich küssen

Von Rainer Hank, Georg Meck
Lesezeit: 6 Min.
Der Traum von einer Welt ohne Arbeitsteilung: Ausdruck einer archaischen Sehnsucht, die zielstrebig in den Dilettantismus führt
Wir steigen den „Verwertern“ aufs Dach. Sagen die Piraten und wettern gegen das Urheberrecht. Ihren Behauptungen fehlt dabei das Fundament. Höchste Zeit, ein paar Dinge gerade zu rücken.

1. Kunst ist Kommerz. Und das ist gut so.

In der primitiven Welt der Piraten singt es sich einfach: Da stellt sich einer oder eine mit der Gitarre auf den Marienplatz und wartet, bis jemand einen Groschen in den Hut wirft. Volk trifft direkt auf Künstler, ob auf realen Plätzen oder im Internet. Der Kunde zahlt für dessen Kunst (oder auch nicht). Künstler und Kunde sind gut. Alles, was dazwischen steht, ist böse: Industrie, Großkonzern, neuerdings: Verwerter genannt - so heißt das Piraten-Wort für solche Nichtsnutze.

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