Urteil zur Beschneidung von Jungen :
Schnitt und Schmerz

Von Hans Riebsamen, Frankfurt
Lesezeit: 3 Min.
Dieter Graumann und Salomon Korn: „Das Leben besteht nicht nur aus Juristerei“
Die Juden in Deutschland sind nach dem Kölner Urteil irritiert. Fest steht für den Zentralrat nur: Ein Beschneidungsverbot ist nicht akzeptabel. Man könne diese jahrtausendealte Tradition nicht aufgeben.

Den Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dieter Graumann, haben am Mittwoch zahlreiche Anrufe auch aus dem Ausland erreicht. Was sei denn in Deutschland los, fragte mancher besorgt, nachdem ein Kölner Gericht die Beschneidung eines muslimischen Jungen für strafbar erklärt hatte. Was jüdische Eltern mit einem neugeborenen Jungen nun tun sollten, wollten andere wissen. Das Kölner Urteil könnte durchaus schon recht kurzfristig Auswirkungen haben auf die jüdischen Gemeinden in Deutschland - schließlich gibt es im Judentum das Gebot, männliche Nachkommen in den ersten acht Tagen nach ihrer Geburt zu beschneiden.

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