Naturschutz:Barfußpfad und Magerwiese

Umweltschule, Auszeichnung

Schüler und Lehrer der Montessorischule Inning schwenken stolz die Fahnen die sie bei der Zertifizierung zur Umweltschule bekommen haben.

(Foto: LBV)

Fünf Schulen im Landkreis werden für ihre nachhaltigen Projekte geehrt und dürfen sich von nun an "Umweltschule" nennen. Jugendliche bringen unter anderem Kindergartenkindern die Natur näher, jüngere Schüler bauen Nistkästen

Von Hannah Maassen, Starnberg

Kreative Projekte rund um Nachhaltigkeit und Umwelt: Dafür sind fünf Schulen aus dem Landkreis mit dem Zertifikat "Umweltschule" von Bayerns Umweltminister Marcel Huber ausgezeichnet worden. Bewerben konnten sich alle Schularten (inklusive Privat- und Berufsschulen) welche sich im vergangenen Jahr mit mindestens zwei Projekten rund um die Themen Umwelt und Nachhaltigkeit beschäftigt haben.

Insgesamt wurden 375 bayerische Schulen geehrt - viele von ihnen schon zum wiederholten Mal. Darunter auch die Montessorischule in Inning. Micha Beck, stellvertretende Schulleiterin, erklärt das Engagement: "Frieden mit der Umwelt sichert unsere Existenz auf der Erde", deswegen hätten Schüler und Lehrkräfte im vergangenen Schuljahr Projekte unter den Oberthemen Mobilität und "Mitverantwortung für unsere Umwelt - wir tun was" veranstaltet. Die Schüler verkauften zum Beispiel selbstgemachte Badepralinen und Kerzen aus dem Wachs der Bienen aus der schuleigenen Imkerei und sie begutachteten auf einer zehntägigen Wanderung die negativen Spuren, die Touristen in den Alpen hinterlassen, haben. Zudem bauten sie Nisthilfen für den Schulgarten.

Die Schulen sind erfinderisch geworden und haben vielfältige Projekte auf die Beine gestellt, so auch die Munich International School am Buchhof in Percha: Beworben hat sie sich zum einen mit "Six for Sustainability", in dem Sechstklässler gemeinsam mit dem Seglerduo "Sailors for Sustainability", das beim Segeln mit einem durch Solar- und Windenergie betriebenen Boot auf den Meeren der Welt nach nachhaltigen Lösungen von Problemen der Gesellschaft und Umwelt sucht. Die Schüler setzten sich mit Fragen der Segler zu Umwelt und Nachhaltigkeit auseinander und nahmen an den Workshops von und mit den beiden teil. Außerdem bauten Erstklässler Nisthilfen für den Schulgarten.

Die Schüler der Berufsschule Starnberg wollten ihr Wissen nicht für sich behalten, sondern an Jüngere weitergeben: Sie beschäftigen sich intensiv mit der Natur und gestalteten einen mobilen Barfußpfad für Kindergartenkinder, den sie mit Fundstücken aus dem Wald bestückten, um ihnen so den Zugang zu Natur zu erleichtern.

Innerhalb des Projektes "Reduse" des Multivision Vereins und zusammen mit der FOS, beschäftigten sich die Berufsschüler mit der Ressource Trinkwasser und deren Schutz. Helen Lommer-Seger, stellvertretende Schulleitung, war es bei diesen beiden Projekten wichtig, den Umweltgedanken in der Werteerziehung und Schulbildung zu integieren. Die Jugendlichen, so sagt sie, hätten großen Spaß an der Arbeit gehabt.

Dass man selbst etwas verändern kann, konnten Schüler der Christian-Morgenstern-Volksschule in Herrsching erleben: Eine Magerwiese für Bienen, die sie während der Projektwoche "Die Erde - die Zukunft und ich" pflanzten, stand schon kurz darauf in voller Blüte, sie fanden 35 verschiedene Pflanzenarten. Susanne Hänel, die Projekte über Umwelt an der Schule betreut, ist das Bewusstsein der Kinder für "ihre Selbstwirksamkeit" wichtig. Sie durften aber auch kreativ werden, Zukunftsautos entwerfen und Hinweisschilder für den Kurpark malen. Beim Projekt "Fit für Zukunft Fest" wurde es sportlich: Die Grundschüler sammelten laufend Spenden für sauberes Wasser in Indien.

Mit einer ganz anderen Art von Projekt hat die Grundschule Pöcking das Zertifikat erhalten: Bei "Ökotrophy", laufen oder Fahren sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Schule, für die gesparten, schädlichen Autofahrten werden Stempel vergeben. Die Klasse mit den meisten Stempeln gewinnt. Zusätzlich wurden die Themen Klimawandel und erneuerbare Energien in allen Klassen der Schule im Unterricht besprochen.

Die Realschule Tutzing, die sich schon seit zehn Jahren in dem Bereich engagiert, hat ist für ihr Projekt "Ökopassion" ausgezeichnet worden: Dabei wurden mehrer Aktionen für die Umwelt gemacht.

In der Jury die über die Auszeichnung entschied, saßen Vertreter der bayerischen Staatsministerien für Umwelt- und Verbraucherschutz und Unterricht und Kultus, der Akademie für Lehrerfortbildung in Dillingen und Mitglieder des Landesbund für Vogelschutz (LBV). Das Zertifikat wird auch jährlich vom LBV verliehen. "Ziel ist die Weiterentwicklung von Schulen, die sich der Herausforderung einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) stellen", erklärt der Verein auf seiner Website, denn "Bildung für nachhaltige Entwicklung heißt zukunftsfähige Bildung." Neben dem Titel erhalten die Schulen auch Fahnen, die sie dann präsentieren können.

Anmeldeschluss für dieses Schuljahr ist der 23. November 2018, genaue Informationen zu Projekt und Bewerbung gibt es im Internet auf der Website des LBV (www.lbv.de) in der Kategorie "Umweltbildung" unter "Für Schulen".

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