Großbritannien: Apple-Kartendienst berappelt sich
Einer Untersuchung eines britischen Mobilfunkanbieters zufolge schlägt Apple Maps Googles Kartenangebot mittlerweile deutlich – zumindest in dessen Netz mit hohem iPhone-Anteil.
Apple hat seit Einführung seines eigenen iOS-Kartendienstes im Jahr 2012, der Google Maps ersetzte, keine leichte Zeit gehabt: Zahlreiche Bedien- und Datenprobleme erschütterten das Angebot so sehr, dass sich Firmenchef Tim Cook persönlich zu einer Entschuldigung genötigt sah. Mittlerweile ist Ruhe eingekehrt bei Apple Maps. Zwar gibt es noch immer ab und zu Kritik an fehlerhaften Inhalten, doch versucht der Konzern, das unter anderem auf OSM-Material basierenden Angebote Zug um Zug zu verbessern.
Wie nun aktuelle Zahlen des britischen Mobilfunkanbieters EE zeigen, scheint das durchaus erfolgreich zu verlaufen: Obwohl Googles hauseigene Maps-App zu den Downloadhits im iOS App Store zählt, soll in dem Netz des LTE-Spezialisten mittlerweile Apple bei den Kartennutzungen vorne liegen – und zwar deutlich.
Demnach belegt Apple Maps rund 70 Prozent des 4G-Datenverkehrs im Kartensegment. Im zweiten Halbjahr 2013 seien es noch 60 Prozent gewesen. Google Maps sei dagegen um 7 Prozent geschrumpft. Im 3G-Netz sei Apple Maps zudem 19 Prozent im Plus, während Google Maps 15 Prozent verlor.
(Bild: Screenshot Apple Maps)
EE ist ein Joint Venture aus der Orange S.A. (vormals France Telecom) und T-Mobile (Deutsche Telekom). Die Firma soll aktuell knapp 30 Millionen Kunden haben und gilt als drittgrößter Mobilfunkanbieter in Großbritannien. Insbesondere im LTE-Netz soll der Anteil an iPhones hoch sein. Dass Apple Maps auf den Geräten mitgeliefert wird und Google Maps zunächst heruntergeladen werden muss, könnte das Wachstum erklären.
In den USA sprechen aktuelle Zahlen des Marktforschers ComScore allerdings eine andere Sprache: Hier gilt Google Maps mit einer Reichweite von 45,1 Prozent unter den Top-15-Smartphone-Apps als deutlich erfolgreiche als Apple Maps mit 26,2 Prozent. (bsc)
