Politik

Militärübung "Schneller Dreizack" Nato fährt zum Manöver in Ukraine auf

Auch in Polen, hier im Bild, sowie in Litauen finden derzeit Militärübungen von Nato-Staaten statt.

Auch in Polen, hier im Bild, sowie in Litauen finden derzeit Militärübungen von Nato-Staaten statt.

(Foto: dpa)

Erst berichtet die ukrainische Führung davon, dass eine "ganze Palette" westlicher Länder Waffen an Kiew liefere, nun beginnt die Nato ihre Militärübung im Land. Russland wertet das Manöver als Provokation. Die Ukraine will Drohnen einsetzen.

Unter Führung der USA beginnen mehrere Nato-Staaten in der Ukraine heute ein umstrittenes elftägiges Manöver. Auch die Bundesrepublik ist mit einigen Soldaten vertreten. Russland kritisiert die Präsenz der rund 1300 Militärs aus 15 Staaten als Provokation angesichts des blutigen Konflikts in der Ostukraine. Das Kampfgebiet liegt rund 1200 Kilometer vom Truppenübungsgelände in der Westukraine entfernt.

Die Übung Rapid Trident (Schneller Dreizack) in Jaworow in der Nähe der Großstadt Lwiw ist bis zum 26. September angesetzt. Das Manöver werde jährlich organisiert, teilten die in Europa stationierten US-Streitkräfte mit. Geübt würden unter anderem die Entschärfung von improvisierten Sprengsätzen sowie die Organisation von Patrouillen.
Im Krisengebiet Donbass kämpfen ungeachtet einer offiziellen Waffenruhe ukrainische Regierungstruppen und prorussische Separatisten gegeneinander.

Bundeskanzlerin Angela Merkel und der ukrainische Präsident Petro Poroschenko äußerten sich nach Angaben aus Kiew bei einem Telefonat besorgt über den Bruch der Waffenruhe. Angesichts mehrerer Verstöße gegen die Feuerpause hätten sich die beiden Politiker erneut für eine friedliche Lösung des Konflikts in der Ostukraine ausgesprochen, teilte die Präsidialverwaltung in Kiew mit.

Läuft Waffenübergabe bereits?

Unterdessen begannen mehrere Nato-Staaten nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministers Waleri Geletej mit Waffenlieferungen für die Regierungstruppen. "Der Prozess der Übergabe läuft", sagte Geletej dem Fernsehsender 5. Kanal, der Poroschenko gehört. Zur Art der Waffen und zu den Herkunftsländern machte der Minister keine Angaben. Der ukrainische Außenminister Pawel Klimkin sprach von einer "ganzen Palette" von Ländern, die Waffen lieferten.

In dem Konfliktgebiet dauerte auch am Sonntag eine am 5. September verkündete zweiseitige Waffenruhe zumindest offiziell an. Allerdings kam es nach Darstellung des ukrainischen Sicherheitsrates erneut zu Kämpfen am Flughafen von Donezk. Insgesamt sei es in mehreren Orten im Südosten der Ukraine zu Schusswechseln gekommen.

Nach zähen Verhandlungen tauschten die von Moskau unterstützten Separatisten und das Militär südlich von Donezk je 73 Gefangene aus. Das hatten die Konfliktparteien zusammen mit der Waffenruhe vereinbart. Wegen fehlender Absprachen verzögerte sich dieser mehrfach. Zwar waren in den vergangenen Tagen Dutzende Kämpfer freigekommen, aber Hunderte sollen noch in Gefangenschaft sein.

Es gibt Befürchtungen, dass die Waffenruhe lediglich zur Vorbereitung neuer und dann noch blutigerer Kämpfe genutzt werden könnte.Poroschenko teilte mit, dass er zur Kontrolle der Feuerpause Drohnen einsetzen wolle. Darauf habe er sich mit dem Vorsitzenden der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), Didier Burkhalter, geeinigt.

Quelle: ntv.de, rpe/dpa

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