Er kennt sich aus, ihm kann man nichts vormachen. "Ich merke es den Leuten an, wenn sie keine Arbeit haben", sagt Burkhard Bach*. "Ich sehe es in ihrem Blick, an der Art, wie sie zur Tür hereinkommen." Bach ist ein kleiner, drahtiger Mann von Mitte 50, der gern redet und seit bald drei Jahrzehnten in einer süddeutschen Universitätsstadt als Lehrer in der Erwachsenenbildung arbeitet. Es ist eine besondere Klientel, um die er sich kümmert. Menschen etwa, die nie einen Job hatten. Dazu schwer Vermittelbare und Überqualifizierte, Drückeberger und Pechvögel. "Vom Alkoholiker bis zum promovierten Ingenieur – ich hatte alle vor mir sitzen", sagt Bach. Er hat seine Leute in Buchführung unterrichtet, in Marketing, er hat ihnen erklärt, wie man Bewerbungen schreibt, und manchmal auch den Therapeuten gespielt. Burkhard Bach weiß, wie es sich anfühlt, 30 Jahre lang jeden Tag zu arbeiten und dann plötzlich aussortiert zu werden. Jedenfalls dachte er, er wisse das.