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Macmillan setzt sich durch

Amazon.com gibt im Streit um E-Book-Preise nach

01.02.2010
Ein amerikanischer Großverlag hat die Vormachtstellung des Online-Händlers Amazon bei der Preisgestaltung für elektronische Bücher gebrochen.
Macmillan lässt sich die Preise für E-Books nicht länger von Amazon.com diktieren.
Macmillan lässt sich die Preise für E-Books nicht länger von Amazon.com diktieren.
Foto: Amazon

Die Holtzbrinck-Tochterfirma Macmillan setzte durch, dass die E-Book-Versionen seiner Bestseller beim weltgrößten Buchverkäufer im Internet künftig 13 bis 15 Dollar kosten. Bislang hatte Amazon als dominiernder Anbieter allen Verlagen einen Preis von zehn Dollar vorgegeben. Der Konzern betonte in einem Forumseintrag, dass er nicht einverstanden sei, aber nicht auf die Bücher des Verlages verzichten wolle.

Macmillan hatte in der vergangenen Woche gefordert, vom bisherigen Preismodell abzurücken. Daraufhin nahm Amazon zunächst sowohl die E-Books für sein Lesegerät "Kindle" als auch gedruckte Bücher des Verlags aus dem Programm, beugte sich aber dann dem Druck. Der Macmillan-Verlag habe ein Monopol über seine eigenen Titel, erklärte der Online-Buchhändler in einer Mitteilung. "Wir werden die Bücher auch zu Preisen anbieten, die wir für E-Books für unnötig hoch halten."

Amazon reagiert mit dem Schritt auch auf die wachsende Konkurrenz durch Apple. Der Technologie-Konzern wird für seinen Tablet-Computer "iPad", der im März auf den Markt kommt, ebenfalls E-Books anbieten. Macmillan gehört zu den ersten fünf Verlagspartnern, die Apple bekanntgegeben hat. Apple lässt den Verlagen laut Medienberichten jedoch freie Hand bei der Preisgestaltung. Damit können diese mehr verlangen als derzeit bei Amazon üblich. Auf den deutschen Markt wirkt sich die Entscheidung wegen der Buchpreisbindung allerdings nicht aus. (dpa/tc)