Kontrovers diskutiert wurde das Projekt Elena vor allem aus Gründen des Datenschutzes . Gestört hat das die Planer nicht. Nun jedoch drohten auch noch die Kosten für die Umstellung auf die digitale Datensicherung enorm zu steigen. Die schwarz-gelbe Koalition hat deshalb den Start der Datenbank zum Speichern der Einkommensdaten von Millionen deutscher Arbeitnehmer um zwei Jahre verschoben. Der Koalitionsausschuss von Union und FDP habe sich bei seiner Sitzung darauf geeinigt, die Phase der Datenübermittlung durch das System Elena erst am 1. Januar 2014 zu beginnen, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert.

Bisher hatte Elena Anfang 2012 starten sollen . Außerdem soll die Federführung für das Projekt den Angaben zufolge vom Bundeswirtschafts- auf das Arbeitsministerium übergehen.

Mit der Aussetzung des Projekts elektronischer Entgeltnachweis (Elena) entsprach der Koalitionsausschuss Forderungen von Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP). Grund für die Verschiebung seien Gutachten, nach denen die Umstellung auf das System für die Behörden teurer werde als erwartet. Zudem werden darin erhebliche Belastungen für den Mittelstand befürchtet.

Die Kommunen hatten gewarnt, dass der Aufbau von Elena ihnen Mehrkosten in Höhe von etwa 240 Millionen Euro bescheren könne. Die Entlastungen für Unternehmen und Bürger seien dagegen äußerst gering, hieß es. Dabei war das System eingeführt worden, um Kosten in Millionenhöhe zu sparen. So heißt es auf der offiziellen Website : "Die Arbeitgeber werden von mehr als 85 Millionen Euro Bürokratiekosten entlastet, ihre Wettbewerbsfähigkeit steigt."

Die erste Stufe von Elena war erst Anfang des Jahres gestartet . Seitdem sind Arbeitgeber gesetzlich verpflichtet, die Entgeltdaten von Beschäftigten jeden Monat digital an eine zentrale Speicherstelle zu übermitteln, die bei der Deutschen Rentenversicherung angesiedelt ist. Behörden nutzen diese Daten bei der Bearbeitung von Anträgen auf staatliche Leistungen wie Arbeitslosen-, Wohn- oder Elterngeld. Das System soll der Entbürokratisierung dienen und die früher üblichen Papier-Bescheinigungen von Arbeitgebern für Ämter und Behörden überflüssig machen. 

Ob die Arbeitgeber auch weiterhin Daten übermitteln sollen, ist noch unklar. Was sich aus der Verschiebung in den einzelnen Bereichen für Schlussfolgerungen ergäben, müsse jetzt noch zwischen den Ressorts geklärt werden, sagte die Sprecherin des Wirtschaftsministeriums.

Rund 3,2 Millionen Arbeitgeber erstellen jährlich etwa 60 Millionen Bescheinigungen über Einkommen und Beschäftigung ihrer Mitarbeiter. Diese wurden bisher ausgedruckt und von Ämtern zur Bewilligung von Sozialleistungen später wieder per Hand eingegeben.