Fünf Elektrofahrzeuge will Ford bis 2013 auf die Straßen bringen. Das bei weitem wichtigste ist der Focus Electric, der in der zweiten Jahreshälfte 2011 als reiner Stromer mit Plug-in-Technik die ersten Kunden beglücken soll. Dabei bleiben allerdings noch einige Fragen offen. Vielleicht wird sie Ford beim Messedebüt auf der Detroit Auto Show 2011 (10. bis 23. Januar) beantworten. Zum Beispiel gibt es keine konkrete Angabe zur Reichweite. "Pro Batterieladung bietet er eine Reichweite, die den täglichen Fahrgewohnheiten normaler US-amerikanischer und europäischer Nutzer mehr als genügt", heißt es in der Pressemeldung. Aha! Eine Preisansage? Fehlanzeige. Fahrleistungen? Kein Kommentar.
Immerhin lässt Ford durchblicken, dass der Focus Electric 136 km/h schnell sein wird. Der Elektromotor ist an ein Ein-Gang-Getriebe gekoppelt und soll sich ähnlich dynamisch fahren lassen wie Focus mit Verbrennungsmotor. Den Saft saugt sich der E-Motor aus einer Lithium-Ionen-Batterie, die der Besitzer an der empfohlenen 240-Volt-Ladestation laden kann, die separat erhältlich sein wird. Weil in den USA aber 120 Volt aus der Steckdose kommen, können die Eigner stattdessen das serienmäßig mitgelieferte Ladekabel an den Hausanschluss stöpseln. Ein kompletter Ladezyklus an einer konventionellen 240-Volt-Steckdose ist laut Ford bereits nach drei bis vier Stunden abgeschlossen. "Also in der Hälfte der Zeit, die ein Nissan Leaf benötigt", heißt es vollmundig aus der Ford-Zentrale. Ein 120 Volt-Anschluss dürfte die Ladezeit verdoppeln.

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Ford Focus Electric (2011)
Innen informieren spezielle Anzeigen über den Ladezustand der Lithium-Ionen-Batterie.
Bei der Austattung macht Ford keine Kompromisse: Bereits die Basis der für den nordamerikanischen Markt bestimmten Modelle haben spezielle Variante des MyFord Touch-Informations- und Bediensystems, 17 Zoll große Leichtmetallräder im 15-Speichen-Design, eine asymmetrisch im Verhältnis 60:40 geteilt umklappbare Rücksitzlehne, eine schlüssellose Startfunktion, eine MP3-taugliche Sony-CD-Audioanlage und neun Lautsprechern sowie ein Navigationssystem mit Sprachsteuerung. Für Europa wird das sicher etwas anders aussehen, in den USA ist eine Art Vollaussattung üblich.

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Im Display des Infosystems gibt Ford Hilfen zum Spritsparen, macht Angaben zum Ladezustand der Batterie und liefert sogar einen sogenannten "Butterfly-Effect" (Schmetterlings-Effekt): Die Anzeige stellt die Reichweite, die über die Distanz zur nächsten Ladestation hinaus zur Verfügung steht, in Form stilisierter Schmetterlinge dar. Je mehr Schmetterlinge, desto effizienter rollt der Focus. Auch das Navi wurde an den Focus Electric angepasst, weist den Weg zu Ladestationen und warnt, falls der Strom bis zum angepeilten Ziel nicht reichen könnte. Zumindest in den USA können die E-Focus-Fahrer auch viele relevanten Fahrzeug-Infos über ihr Smartphone abrufen. Das von Microsoft mitentwickelte "Value Charging" hilft, Strom besonders günstig zu laden, weil es sich zu Zeiten außerhalb der Ladespitzen ins Stromnetz einklinkt. Viele nette Ideen also für den Focus Electric. Wir sind gespannt, was der Spaß kostet.