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Bajramaj-Wechsel sorgt für Eklat

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Fatmire Bajramaj wechselt den Verein
Fatmire Bajramaj wechselt den Verein © Getty

Frankfurt/Main - Einen Tag nach dem Einzug in das Champions-League-Finale ist bei Turbine Potsdam Feuer unterm Dach. Der Wechsel von Potsdams Nationalspielerin Fatmire Bajramaj zum Pokalsieger 1. FFC Frankfurt sorgt für Missstimmung.

Eklat in der Frauenfußball-Bundesliga: Der Wechsel der Nationalspielerin Fatmire Bajramaj von Turbine Potsdam zum 1. FFC Frankfurt hat den seit Jahren schwelenden Streit zwischen Turbine-Trainer Bernd Schröder und FFC-Manager Siegfried Dietrich neu entfacht. Die Hessen hatten am Montag die Verpflichtung der gebürtigen Kosovo-Albanerin zur neuen Saison bekannt gegeben.

„Wir haben Respekt vor unseren Gegnern, aber es gibt einen Verein in der Bundesliga, der kennt das einfach nicht. Man baggert nicht hinter dem Rücken des betroffenen Vereins Spielerinnen an!“, schimpfte Urgestein Schröder, der Bajramajs Berater Dietmar Ness zudem als „Pharisäer“ bezeichnete: „Der hat mit den letzten vier Transfers 50.000 Euro verdient.“

So schön ist der Frauenfußball

Schröders Frust ist allerdings nicht ganz nachzuvollziehen. Denn die 23-Jährige Bajramaj hatte bereits am Freitag sowohl der Mannschaft als auch dem Trainer ihre Entscheidung mitgeteilt. „Herr Schröder lebt in seiner eigenen Welt. Es war davon auszugehen, dass er ausrastet und ohne sachlich zu bleiben seine Wut rauslässt“, sagte deshalb FFC-Manager Dietrich am Montag dem Sport-Informations-Dienst (SID).

Dietrich unterstrich, dass der Transfer Bajramajs sauber und vor allem in Absprache mit dem Turbine-Management über die Bühne gegangen sei. „Herr Schröder muss kapieren, dass auch im Frauenfußball professionelle Strukturen eingezogen sind. Das war ein ganz seriöser Vorgang. Aber er misst ohnehin mit unterschiedlichem Maß. Denn als Lira Bajramaj vor zwei Jahren von Duisburg nach Potsdam gewechselt ist, ist das auch während der Saison passiert. Damals wurde Lira sogar auf der Homepage auf einem offiziellen Foto mit einem Turbine-Sponsor als Neuzugang präsentiert“, sagte Dietrich.

Dennoch wünscht Dietrich Turbine einen Sieg im Finale der Champions League gegen den französischen Vertreter Olympique Lyon am 26. Mai in London. „Ich wünsche Lira und Turbine Potsdam, dass sie auch in diesem Jahr gewinnen. Das wäre für den deutschen Frauenfußball erneut eine tolle Sache“, sagte er. Derweil hofft Schröder, dass Bajramaj auch in den kommenden Wochen mit ihren Gedanken noch in Potsdam ist: „Sie hat Vertrag bis zum 30. Juni - und wehe, sie bewegt sich nicht.“

Bajramaj selbst sieht den Wechsel an den Main ganz gelassen. Ohnehin hat sie zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Erstens ist sie in Zukunft wieder näher an ihrer in Mönchengladbach wohnenden Familie, zweitens wird ihr der neue Dreijahresvertrag finanziell mehr einbringen. „Mit der WM 2011 beginnt für mich eine sehr spannende Zeit, die ich nach zwei wirklich tollen Jahren in Potsdam und der Mega-Herausforderung mit der Nationalmannschaft sehr gerne beim 1. FFC Frankfurt fortsetzen möchte. Frankfurt spielt einen sehr attraktiven Fußball, wird professionell gemanagt und bietet neben den sportlichen Möglichkeiten auch interessante Perspektiven im bestens aufgestellten Umfeld“, sagte Bajramaj.

sid

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