«Senizid» heisst das Wort der Stunde: Das Coronavirus wirkt im höchsten Masse altersdiskriminierend

Alle Menschen sind gleichwertig. Keine Regierung einer modernen westlichen Demokratie wird deshalb in Kauf nehmen, dass alte Bürger in Massen sterben. Was bedeutet dies im Zeichen von Covid-19?

Niall Ferguson
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Blumen und Gedenkbänder an einer Langzeit-Pflegeeinrichtung im amerikanischen Gliedstaat Washington, die besonders von Corona-Infektionen und Covid-19-Erkrankungen betroffen ist.

Blumen und Gedenkbänder an einer Langzeit-Pflegeeinrichtung im amerikanischen Gliedstaat Washington, die besonders von Corona-Infektionen und Covid-19-Erkrankungen betroffen ist.

Brian Snyder / Reuters

Das Word «Genozid» – die Ermordung eines Stammes oder Volkes – ist in aller Munde. Es wurde 1944 von Raphael Lemkin geprägt, einem polnischen, vor den Nazis geflohenen Juden, dessen Familie im Holocaust fast ausgelöscht wurde. Das Wort «Senizid» hingegen – die Ermordung der Alten – ist, obwohl älteren Ursprungs, weniger bekannt. Laut Oxford English Dictionary wurde es erstmals vom viktorianischen Entdecker Sir Henry Hamilton Johnston verwendet. «Die Bewohner Sardiniens», schrieb er 1889, «sahen es einst als heilige Pflicht der jungen Menschen an, ihre alten Verwandten zu töten.»

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