Autoabsatz sinkt 2010 um ein Viertel Auf die Abwrackprämie folgt das Rekordtief

Stand: 04.01.2011 15:39 Uhr

Im vergangenen Jahr haben die Autohersteller 2,92 Millionen Pkw in Deutschland verkauft. Nach Auslaufen der Abwrackprämie fiel der Absatz damit auf ein Rekordtief im wiedervereinigten Deutschland. Doch die Branche hatte Schlimmeres befürchtet und zeigt sich optimistisch für 2011.

Nach Auslaufen der Abwrackprämie ist der Autoabsatz in Deutschland auf ein Rekordtief gesunken. Zum ersten Mal im wiedervereinigten Deutschland wurden 2010 weniger als drei Millionen Pkw neu zugelassen: Laut Kraftfahrt-Bundesamt waren es 2,92 Millionen. Im Vergleich mit 2009, als die Abwrackprämie die Nachfrage trotz Rezession in die Höhe getrieben hatte, bedeutete dies einen Rückgang um 23,4 Prozent. Zum Jahresende zeigte der Trend aber wieder deutlich nach oben. Im Dezember lag die Zahl der Neuzulassungen mit 230.371 Autos zum ersten Mal wieder über dem Vergleichswert des Vorjahresmonats.

Rückgang nach Abwrackprämie geringer als erwartet

"Der gefürchtete Vorzieheffekt durch die Umweltprämie, der von vielen Experten vorausgesagt worden war, fiel relativ schwach aus", sagte Volker Lange, Präsident des Verbands der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK). Die Konjunkturprognosen ließen eine stabile Erholung erwarten. Der VDIK rechnen daher für 2011 mit etwa 3,1 Millionen Neuzulassungen. Auch der Verband der Automobilindustrie erwartet angesichts der konjunkturellen Rahmenbedingungen ein gutes Jahr 2011 für die Branche. Es gebe aber noch Risiken an den Rohstoff- und Finanzmärkten.

Die meisten Autohersteller verzeichneten 2010 nach Auslaufen der Abwrackprämie deutlich geringere Absatzzahlen als 2009. Opel musste ein Minus von 31,0 Prozent verkraften, Ford verzeichnete einen Rückgang um 31,8 Prozent und Renault um 32,0 Prozent. Noch drastischer fiel der Einbruch bei Toyota mit einem Minus von 43,2 Prozent aus. Etwas besser schnitt VW ab: Der Konzern verbuchte 23,8 Prozent weniger Neuzulassungen.

BMW und Porsche steigern Absatz

Nur wenigen Konzernen gelang es, gegen den Trend den Absatz in Deutschland zu steigern. BMW verbuchte 3,4 Prozent mehr Neuzulassungen. Porsche meldete ein Plus von 6,0 Prozent. Den größten Sprung - allerdings bei relativ kleinen Stückzahlen - schaffte Land Rover. Der Anbieter verkaufte 30,6 Prozent mehr Autos in der Bundesrepublik als ein Jahr zuvor.

Das trug dazu bei, dass 2010 jeder zehnte neu zugelassene Pkw ein Geländewagen oder ein SUV war. Generell stellte das Kraftfahrt-Bundesamt einen Trend zu größeren Fahrzeugen fest. Allerdings habe sich der durchschnittliche CO2-Ausstoß auf 151,7 Gramm pro Kilometer verbessert. Das liege daran, dass die meisten Neufahrzeuge mit moderner Euro-5-Technologie ausgestattet seien.