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Neid: "Keine Stammformation im Kopf"

Heimaturlaub nach der Partie gegen die Niederlande

Neid: "Keine Stammformation im Kopf"

Das Feintuning beginnt: Bundestrainerin Silvia Neid.

Das Feintuning beginnt: Bundestrainerin Silvia Neid. Getty Images

Silvia Neid sah bei der Partie gegen die Italienerinnen zwei grundverschiedene Durchgänge. Die 47-Jährige konstatierte, dass sich der Gegner im ersten Abschnitt als sehr präsent gezeigt habe und den deutschen Akteuren das Leben sehr schwer gemacht habe. Nach der Pause wurden die Südeuropäerinnen müde, was die Nationalelf dann clever ausnutzte: "Wir hatten in der ersten Hälfte Probleme, weil wir gegen eine sehr kompakte Mannschaft gespielt haben, die mit allen Mitteln versucht hat, unser Angriffsspiel zu unterbinden. Wir haben dann in der zweiten Hälfte nach 45 Minuten hohem Tempo mit neuen Spielerinnen für frischen Wind gesorgt und die Italienerinnen waren nicht mehr so giftig und präsent. Unsere Spielerinnen haben das genutzt und hatten sehr viel Spaß im Spiel nach vorne."

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Die Frage, ob es auch ein Rezept für die WM sein könnte, dass die Anfangsformation gegen Italien beginnt und nach dem Wechsel schnelle Spielerinnen kommen, wollte Neid weder mit ja noch mit nein beantworten: "Das kann auch mal andersherum sein. Ich habe jetzt noch keine Stammformation für die WM im Kopf. Ich bin jetzt erstmal zufrieden, so wie es heute gelaufen ist und dann schauen wir mal, wie wir die Mannschaft aufstellen gegen Holland."

Müssen die Angriffs-Routiniers bangen?

In vorderster Front könnte sich ein Generationenwechsel anbahnen: Alexandra Popp, als Joker zweifache Torschützin in den zweiten 45 Minuten, wusste nicht nur wegen ihres Doppelpacks zu überzeugen. "Ich glaube, dass der Alex das heute gut getan hat, dass sie nicht von Anfang an gespielt hat. Sie hat direkt mit dem ersten Kontakt ein Tor gemacht. Sie ist da hingegangen, wo es weh tut, auch das zweite Tor war wunderschön. Sie war direkt da, das ist klasse. Wir sind sehr froh, dass wir sie haben, weil sie auch ein Gegenpart ist zu einer Inka Grings. Sie ist geradlinig, kopfballstark, Inka ein erfahrenes Schlitzohr mit viel Übersicht." Stellt sich nach diesem Statement die Frage, wohin mit Kapitänin Birgit Prinz?

Für die Nationalelf ist nach der Partie gegen die Niederlande am Dienstag zunächst noch einmal Heimaturlaub angesagt, ehe sich das Team am Sonntag darauf in Frankfurt wiedertrifft, weil am 16. Juni in Mainz der Härtetest gegen Norwegen ansteht. Im Training, so die Bundestrainerin, erfolgt ab dann das Feintuning, dort sollen Automatismen im Passspiel, Abwehrverhalten und den Laufwegen erarbeitet werden.