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Studie: Opel-Werke im Ausland angeblich effizienter
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Die Opel-Werke in England und Spanien sollen effizienter sein als die in Deutschland. Dieses Ergebnis einer Studie dürfte den Politikern im Ausland gefallen, obwohl der Vergleich teilweise hinkt.

Während im spanischen Saragossa Arbeiter durchschnittlich 19,5 Stunden und im englischen Ellesmere Port 23,2 Stunden brauchen, um ein Auto zusammenzubauen, sind es in Bochum 24,4 und in Rüsselsheim 33,1 Stunden. Das geht aus Daten der bisherigen Opel-Mutter General Motors hervor, die die Zeitung „Financial Times“ am Samstag veröffentlichte. Das Opel-Werk im englischen Luton, bei dem Gewerkschaften die Schließung fürchten, war demnach im vergangenen Jahr das vierteffizienteste in Europa.

Die Angaben beziehen sich auf Dezember 2008. Die Montagezeit pro Auto ist einer der Faktoren, um die Produktivität eines Werkes zu bewerten. Allerdings geht aus den Daten nicht genau hervor, auf welche Modelle sich die Stundenzahl bezieht. Allgemein braucht es weniger Zeit, einen Corsa zusammenzubauen als einen größeren Wagen wie den Insignia. In Ellesmere Port wird beispielsweise der Astra gebaut, in Saragossa hauptsächlich die Modelle Corsa und Meriva.

Dennoch könnten die Daten Wasser auf die Mühlen von Politikern in Großbritannien oder Spanien sein. Dort herrscht Unmut, weil man vermutet, dass bei der Opel-Übernahme durch den Zulieferer Magna die deutschen Werke bevorzugt werden. Die Bundesregierung hatte eine Übernahme durch Magna unterstützt und gleichzeitig Staatshilfen über 4,5 Milliarden Euro in Aussicht gestellt.

10 500 Jobs auf der Kippe


Opel hat acht Auto-Produktionswerke in Europa. Auf der Streichliste des kanadisch-österreichischen Zulieferers und seiner russischen Partner stehen rund 10 500 Stellen, davon etwa 4500 in Deutschland. Gewerkschaften befürchten, dass am spanischen Standort Saragossa rund 1650 der insgesamt 7500 Jobs gestrichen werden sollen. In Großbritannien könnten an die 1200 Stellen von insgesamt zuletzt gut 4700 wegfallen. Das belgische Werk in Antwerpen ist von der Schließung bedroht.

Am Rande des G20-Gipfels im amerikanischen Pittsburgh sprachen Bundeskanzlerin Angela Merkel und der spanische Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero über die Zukunft des Autobauers. Das bestätigte Zapatero nach dem Ende des Gipfels. Er habe dabei die Bedeutung des Standorts Saragossa hervorgehoben. „Wir sind bereit, die Zukunft Opels zu unterstützen“, sagte Zapatero. „Saragossa ist der wettbewerbsfähigste Standort, den Opel hat, und wir werden ihn verteidigen.“

IG-Metall-Chef erhebt Vorwürfe gegen GM


Unterdessen forderte der hessische IG-Metall-Chef und Opel-Aufsichtsrat Armin Schild eine verbindliche Zusage von Magna für den Erhalt des Werks in Antwerpen. Andernfalls würden die Arbeitnehmer nicht auf Lohn verzichten. „Wir werden so verhandeln, das harte Zusagen von Magna bei uns harte Zusagen und weiche Zusagen weiche Zusagen auslösen“, sagte Schild dem „Tagesspiegel am Sonntag“.

„Mit der permanenten Drohung von Standortschließungen hat GM seine Tochter Opel in den vergangenen Jahren nahezu ruiniert“, sagte Schild. Die Arbeitnehmerseite strebe nun „ein neues Konzept für New Opel an, mit dem alle Fabriken wirtschaftlich betrieben werden können.“ Schild bekräftigte die Position der IG Metall: „Jedes Werk ist produktiv, es kommt darauf an, was man aus dem Werk macht.“ Experten gehen allerdings von hohen Überkapazitäten in der westdeutschen Autoindustrie aus.
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