Verschwörungstheorien, Wunder und die Eurozone

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

Verschwörungstheorien, Wunder, zwei Seiten derselben Medaille?

"Baaaah!
Das gibt es doch nicht.
Ein Wunder ist geschehen!"

"Das Wunder von Bern"
"Rahn müsste schießen.
Rahn schießt.
Tooorrrrrrrrrrrr! Deutschland ist Fussballweltmeister 1954!"
(Ausruf von Herbert Zimmermann, dem legendären Sportreporter, dessen Neffe Hans- Christian Ströbele ist)

Wer kennt das nicht, diese Freude über ein erlebtes Wunder im Alltag, das bei Lichte keines sein kann.
Warum?,
weil es in der Natur von Wundern liegt, als Verstoss gegen Naturgesetze geltend, auch so gehandelt zu werden.

Skeptischer klingt da der Satz über etwas, das sich als Wunder an uns heran zu machen sucht.
"Gefahr erkannt. Gefahr gebannt!"
"Das geht ja wohl nicht mit rechten Dingen hier zu!"

Da behaupten doch Leute, die es wissen könnten, der Eurozone drohe,
"Oh Wunder!"
"Oh! Verschwörungstheorie!",
die Werdung zur Transfer- Union.

Das klingt so als wenn jemand verzaubert oder verschwörerisch ruft:
"Oh ein Wunder!, Oh Verschwörung!
ich habe es entdeckt
"Bäume schwitzen an ihren Blätterspitzen!"

Warum ein Wunder, einen Verschwörung im ersten, wie im zweiten Fall nicht geschehen sein kann:

Im ersten Fall der EU kann es gar kein Wunder, keinen Verschwörung sein, weil die EU längst über Agrar- , Einkommenssubventionen für Landwirte u. a. Berufe eine Transfergemeinschaft ist.

Im Fall der schwitzenden Bäume handelt es sich auch um kein Wunder, keinen Verschwörung.
Bäume schwitzen von Natur nicht, sondern geben ab bestimmten Tempraturen, Wasser aus dem Boden osmotisch ansaugend, kühlend in Form von Feuchtigkeit verdunstend an die Atmosphäre ab.

Das Glauben an Wunder führt letzendlich nicht zu diesen, sondern bei guter Gesundheit, einigermaßen klaren Sinnen und wachem Verstand zur Wahrnehmung des wunderbar Vorhandem, Gegenwäritigen im Alltag.

Mit den Verschwörungstheorien ist es ähnlich, wie mit Wundern, meist liegen ihnen profunde Kenntnisse von Zusammenhängen zugrunde, die andere, nicht selten, wider besseres Wissen, bestreiten, um den allgemeinen Blick auf das wirkliche Geschehen zu verstellen, oder umgekehrt, mit Verschwörungstheorien behuft, dasselbe als verstörende, verwirrende Desinformation zu bewerkstelligen.

Mit den Verschwörungstheorien ist es wie mit dessen Bruder "Wunderglaube".
Beide werden, entweder verzaubernd hier. dämonisierend da, überbewertet, öffentlich hofiert, über das Rätseln, das Unheimliche voller Unschärfenen instrumentalisiert oder über den Umweg der Medien- Katakomben, Gruselkabinette im bunten Regenbogenblätterwald als unverbesserliche Narretei in der Besenkammer abgestellt, wo beide, die Verschwörungstheorie, wie der Wunderglaube
"im Dunkeln ist gut Munkel"
ein undurchsichtiges Eigenleben führen.

Leben doch die Medien davon, dass die Verschwörungstheorien von heute, die "Breaking News" von Morgen liefern, die undefinierten Wunder von heute, Morgen schon, unbesehen, Alltag sein wollen?

Verschwörungstheorie, wie Wunderglaube haben Eines gemeinsam, was gemeinhin allgemein vernachässigt wird, sie schärfen weder den Blick für Verschwörungen, Wunder, sondern schärfen, achtsam wie auf einer Perlenkette der Erinnerungen bedacht, den Wirklichkeitssinn, die Wahrnehmung für die Bedeutung, die Wertschätzung des Vorhandenenen im Alltag wie in der gelebten Geschichte.

JP


Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Joachim Petrick

Aktuelles: Meine sichere Route- Refugee-Airlift - Petition "Luftbrücke für Flüchtlinge in Not" an die MdBs des Bundestages erhofft Debatte

Joachim Petrick

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden