Wolfgang Michal
Umbrüche & Entwicklungen

Der Güllner-Effekt

8. Mai 2011, 19:55

Gern drucken die Medien die Umfrageergebnisse von „Forsa“. Auch wenn sich die Zahlen dieses Instituts von den Zahlen der anderen weit entfernen.

Die Meinungsumfragen von Infratest dimap und Forschungsgruppe Wahlen, die am 5. und 6. Mai 2011 veröffentlicht wurden, weisen exakt die gleichen Werte aus: CDU/CSU: 35 %, SPD: 26 %, Grüne: 23 %, FDP: 4 %, Linke: 7 %, Sonstige: 5 %.

Die Forsa-Umfrage dagegen, die am 4. Mai veröffentlicht wurde, scheint auf einem anderen „Stern“ gemacht worden zu sein, denn sie weicht von den beiden anderen Instituten erheblich ab: CDU/CSU: 31 %, SPD: 21 %, Grüne: 28 %, FDP: 4 %, Linke: 8 %, Sonstige: 8 %.

Fünf Prozent Unterschied bei SPD und Grünen! Vier Prozent bei der CDU, 3 Prozent bei den Sonstigen – das kann mir kein Statistiker nachvollziehbar erklären.

Dass Forsa-Chef Manfred Güllner (SPD) den Genossen Gabriel (und einige andere) nicht besonders mag (z.B. hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier), ist sicher nur ein böses Gerücht. Dass RTL und Stern Güllners Glückszahlen gern verbreiten – das verstehe ich.

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1 Kommentar

  1. Güllner ist schlicht und einfach unseriös, mehr ist zu dem Mann eigentlich nicht mehr zu sagen. Mit „Forschung“ hat das, was Forsa macht, ungefähr so viel zu tun wie ein Groschenheft mit einer wissenschaftlichen Publikation. Und Güllner ist für mich einfach nur noch eine Lachnummer, der geht maximal gerade noch so unter „unterhaltsam“ durch.

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