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Nachhaltige Wende in der Verkehrspolitik gefordert

02.05.11 (Allgemein) Autor:Test Kunde

Auf der Kundgebung zum 1. Mai des DGB in Erfurt hat die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) eine nachhaltige Wende in der Energie- und Verkehrspolitik gefordert. Der EVG-Vorsitzende Alexander Kirchner macht deutlich, dass es nicht ausreiche, nur über die Abschaltung von Atomkraftwerken zu diskutieren, auch in der Verkehrspolitik müsse dringend umgesteuert werden

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Er kritisierte in diesem Zusammenhang, dass sich die politische Diskussion ausschließlich auf die Elektromobilität konzentriere. Nach dem jetzigen Stand der Technik bietet sie aber allenfalls Lösungen für den innerstädtischen oder regionalen Personenverkehr. Im Straßengüterverkehr mit schweren Lastwagen dominiert der ökologisch fragwürdige Dieselantrieb, zu dem es bislang keine Alternative gebe.

„Wenn es der Regierung, aber auch der Bevölkerung, Ernst ist mit den Forderungen, Energieverbrauch un Emissionen deutlich zu minimieren, dann müssten Verkehre viel konsequenter als bisher auf die Schiene verlagert werden.“, so Kirchner. Schließlich sei die Eisenbahn das derzeit umweltfreundlichste Verkehrsmittel. Deshalb müsse sie gerade jetzt massiv gestärkt werden.

Er machte deutlich, dass die Schiene viel mehr Geld braucht. Schon heute reichten die Investitionen in die Infrastruktur der Schiene nicht aus, um ausreichende Kapazitäten für die prognostizierten Zuwächse im Güterverkehr aufzunehmen. Wer ernsthaft den Verkehr auf die Schiene verlagern will, müsse auch die Voraussetzungen dafür schaffen.

Eine nachhaltige Verkehrspolitik sei dafür Voraussetzung. So müsse die Bahn so schnell wie möglich vom Atomstrom unabhängig werden und für die Schiene müssen alternative Antriebstechnologien entwickelt werden. Die entsprechenden Forschungsgelder des Bundes dürften nicht allein dem Straßenverkehr dienen.

Alexander Kirchner sprach zum ersten Mal als Vorsitzender der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft auf einer Mai-Kundgebung des DGB. Erst am 30. November 2010 ist die EVG durch Verschmelzung der DGB-Gewerkschaft TRANSNET und der dbb-Gewerkschaft GDBA entstanden. Sie hat derzeit rund 240.000 Mitglieder.

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