Die Deutschen sind laut einer Studie so glücklich wie seit zehn Jahren nicht mehr, vor allem in den vergangenen zwei Jahren sind sie deutlich zufriedener geworden. Das geht aus dem Glücksatlas 2011 hervor, den Forscher der Universität Freiburg und das Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag der Deutschen Post erstellt haben.

Hamburger und Bewohner der Küstenregionen fühlen sich der Studie zufolge am glücklichsten, aber auch Bayern sind sehr zufrieden. Einwohner von Thüringen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sind am unglücklichsten. Insgesamt hat sich die Zufriedenheit der Ost- und Westdeutschen angeglichen: "Ost-Deutschland holt auf, seit einigen Jahren werden die Unterschiede deutlich kleiner", sagte Studienleiter Bernd Raffelhüschen. Unterschiede bestehen der Studie zufolge zwischen Frauen und Männern: "Frauen sind glücklicher als Männer", sagte Raffelhüschen. Auf einer Skala von null bis zehn errechneten die Autoren der Studie eine durchschnittliche Zufriedenheit von 7.0.

Die wichtigsten Faktoren für Zufriedenheit sind der Untersuchung zufolge eine gute Gesundheit, eine intakte Partnerschaft und Freundschaften. Größte Glückshemmnisse sind Gesundheitsprobleme, Tod des Partners, ungewollte Arbeitslosigkeit und wenig Sozialkontakte. "Menschen, die keinen Job haben, sind sehr deutlich unglücklicher als Menschen, die gut beschäftigt sind", sagte der Politologe und Studien-Mitarbeiter Max Höfer.

Wie in anderen Studien zeigte sich, dass Wirtschaftswachstum, gemessen am Bruttoinlandsprodukt pro Kopf, die Lebenszufriedenheit kaum steigert. Auch die Finanzkrise von 2008 habe die Lebenszufriedenheit der Deutschen kaum getrübt, heißt es im Glücksatlas.

Der Glücksatlas 2011 basiert auf den Daten des Sozio-Ökonomischen Panels, die bis zum Jahr 2009 vorliegen. Im Frühjahr 2011 hat das Allensbach-Institut 1.800 Bundesbürger zusätzlich befragt. Die Studienautoren bezeichnen ihre Ergebnisse als bislang umfangreichste Langzeit-Analyse der Lebenszufriedenheit der Deutschen. International vergleichbar sind die Ergebnisse nicht.