Ramsauer: Ohne Olympia kein zweiter S-Bahn-Tunnel in München
Ob München eine zweite S-Bahnstrecke bekommt, hängt offenbar von einemmöglichen Zuschlag der Olympischen Spiele ab.
Seit langem fordert die CSU-geführte bayerische Landesregierung den schnellen Bau einer zweiten S-Bahn-Stammstrecke in München. Doch ausgerechnet Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) stellt das teure Verkehrsprojekt in Frage. Der CSU-Politiker hält eine zweite Stammstrecke für unfinanzierbar, es sei denn, der Zuschlag für die Olympischen Spiele 2018 klappt. Das sagte Ramsauer in einem Interview gegenüber der Süddeutschen Zeitung.
Sollte der Bund den vertraglich zugesicherten Anteil von 60 Prozent der Baukosten nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungs-Gesetz übernehmen, würde das für vier Jahre alle Mittel für sämtliche Nahverkehrsprojekte in den alten Bundesländern binden, sagte Ramsauer gegenüber der Zeitung. "Weder in Bayern noch in einem anderen Bundesland könnte dann noch ein anderes Projekt durchgeführt werden", das sei "natürlich unrealistisch".
Für Ramsauer scheint der Bau eines zweiten S-Bahn-Tunnels ein Wunschtraum auf unabsehbare Zeit zu bleiben, gebe es keine zusätzlichen Olympia-Gelder, so die Zeitung. Das projekt könne dann erst in zeiträumen bis 2025 wenn nicht sogar darüber hinaus verwirklicht werden.
Erhalte man den Zuschlag für die Olympischen Spiele, müsse man "über neue Finanzierungsstrukturen nachdenken", um alle für Olympia notwendigen Verkehrsprojekte, also auch die zweite Stammstrecke, zu realisieren. Die Bundesregierung habe Olympia zur nationalen Aufgabe erklärt und müsse sich dann auch zu den damit verbundenen Konsequenzen bekennen. "Das heißt, wir brauchen dann bis 2017 deutlich mehr Geld als bisher in der Planung vorgesehen ist", sagte Ramsauer. dapd
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