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Aus für den Transrapid

18.09.11 (Allgemein, Norddeutschland, Verkehrspolitik) Autor:Jürgen Eikelberg

Wie Spiegel Online und andere Medien berichten, werden im Bundeshaushalt 2012 keine Mittel für die Transrapid-Versuchsstrecke in Lathen im Emsland bereitgestellt. Damit steht die Teststrecke vor dem aus. Damit erlischt auch zum Ende diese Jahres die Betriebsgenehmigung. Die Transrapid-Entwickler Siemens und ThyssenKrupp haben bereits angekündigt, dass sie die Versuchsanlage für verzichtbar halten, weil die Technik Marktreife erlangt habe. Im März 2008 scheiterte das letzte kommerzielle Projekt zwischen dem Hauptbahnhof und dem Flughafen in München wegen ausufernder Baukosten.

Zuvor waren Pläne gescheitert, eine Metrorapid auf der Strecke von Dortmund über Düsseldorf nach Köln zu realisieren. Statt dessen wurde den Menschen der RRX versprochen, der bereits zur Fußballweltmeisterschaft 2006 hätte rollen sollen. Ob er über die Vorstufen hinauskommt und wann, ist noch nicht abzusehen.

Auch wenn in Deutschland niemals eine kommerzielle Transrapid-Strecke gebaut wurde, nach dem verheerenden Unfall 2008 mit einem Werkstattwagen und der Einstellung der Touristenfahrten herrscht eine fast schon gespenstische Atmosphäre. Früher drehten fast eine halbe Million Menschen ihre Runden mit dem Transrapid.

Dies ist wohl das Ende der Transrapid-Fahrten in Deutschland, das Vorzeigeobjekt deutscher Ingenieurskunst dreht nur noch in Shanghai seine Runden.

Dabei hätte der Transrapid gerade in Deutschland erfolgreich werden können, nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung der Eisenbahn.

Bild: Jürgen Eikelberg

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