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GDL droht mit weiteren Streiks noch im August

12.08.11 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Zwar verzichtet die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) derzeit darauf, ihre Mitglieder zu Arbeitsniederlegungen aufzurufen, jedoch kann diese Streikpause auch kurzfristig beendet werden. Der Eintritt ist ein Schlichtungsverfahren ist noch nicht beschlossen, derzeit wird lediglich diskutiert, ob Verhandlungen über das Zustandekommen eines Schlichtungsverfahrens aufgenommen werden.

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Diese Vorgespräche werden bei der Cantus Verkehrsgesellschaft und der Ostdeutschen Eisenbahn (ODEG) geführt. Dort hat man sich mit den drei Gesellschafter BeNEX, der Hessischen Landesbahn und Netinera darauf verständigt. Gewerkschaftschef Claus Weselsky will eine „tragfähige Lösung für eine faire Bezahlung der Lokomotivführer bei fairem Wettbewerb“ erreichen.

Anders sieht es bei der Metronom Eisenbahngesellschaft aus. Dort sind zwar ebenfalls (unter anderem) BeNEX und Netinera als Gesellschafter vertreten, jedoch sei man sich da noch nicht einig. „Ohne die Ausräumung noch strittiger Punkte wird es kein Verfahren geben können“ so Weselsky.

Auch bei Veolia Verkehr Sachsen-Anhalt (VVSA) und der ebenfalls zu Veolia gehörenden Nord-Ostsee-Bahn gab es Annäherungen. Die GDL werde die Angebote bis zum 17. August prüfen und kündigt weitere Streiks ein, falls ein Einigungswille nicht ausreichend erkennbar sei.

Weitere Streiks wird es bei der Vogtlandbahn geben. Weselsky: „Es gibt immer noch Unternehmen, die meinen, sie könnten den Tarifkonflikt aussitzen, ihre Mitarbeiter täuschen und die Fahrgäste alles ausbaden lassen. Wer so agiert, verspielt jegliches Vertrauen und stellt keinesfalls zuverlässigen Eisenbahnverkehr zur Verfügung.“ Das Unternehmen habe die Streikpause vom 20. Juli bis 10. August lediglich als taktisches Zeitspiel genutzt.

Ähnliches gelte auch für die AKN Eisenbahn in Norddeutschland. Auch hier erhebt Weselsky schwere Vorwürfe: „Notfahrpläne, massenweise Zugausfälle, wartende Reisende und immer wieder der Versuch, vom eigenen Versagen abzulenken, sind die einzigen Antworten von diesem verantwortungslosen Eisenbahnverkehrsunternehmen.“

Die Fahrgäste werden sich freuen, wenn ihnen – zumindest bei einzelnen Privatbahnen – ein heißer Herbst bevorsteht. Neben Laub und Regenwasser auf den Schienen, die alljährlich für Fahrplanchaos und Verspätungen sorgen, auch noch eine streikende GDL. Da bleibt kein Auto in der Garage.

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