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Kurzpässe Polizei schützt Tévez, DFB ermittelt gegen Frankfurt

Nach der Ankunft in Manchester musste City-Stürmer Carlos Tévez vor den eigenen Fans geschützt werden. Eintracht Frankfurt muss sich wegen eines skandalösen Plakats seiner Fans verantworten. In Bosnien ist ein Pokalspiel nach schweren Ausschreitungen abgebrochen worden.
Manchester-City-Profi Tévez: Vor den eigenen Anhängern geschützt

Manchester-City-Profi Tévez: Vor den eigenen Anhängern geschützt

Foto: STR/ Reuters

Hamburg - Die Fans von Manchester City warteten am Flughafen - und sie waren richtig sauer. Als ihr Team nach der 0:2-Niederlage beim FC Bayern München in der Champions League zurückgekehrt war, musste ManCity-Stürmer Carlos Tévez von der Polizei vor aufgebrachten Anhängern geschützt, in Sicherheit gebracht und nach Hause geleitet werden.

Am Vorabend hatte der Argentinier nach Angaben von Trainer Roberto Mancini seine Einwechslung verweigert. "Wenn wir uns als Team verbessern wollen, kann Carlos nicht mehr mit uns spielen", sagte Mancini: "Unter mir hat er keine Zukunft." Nach dem Spiel hatte Tévez die Angelegenheit als "Missverständnis" bezeichnet und sich bei den Fans entschuldigt. Am Mittwochabend vermeldete Manchester auf seiner Homepage das Strafmaß für Tevez: Er wird nur für zwei Wochen suspendiert, darf in dieser Zeit weder am Training noch an Spielen des Clubs teilnehmen.

Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat ein Ermittlungsverfahren gegen Zweitligist Eintracht Frankfurt eingeleitet. Beim Sieg ihrer Mannschaft am Montagabend bei Dynamo Dresden hatten Eintracht-Anhänger ein Plakat mit der Aufschrift "Bomben auf Dynamo" entrollt und für einen Eklat gesorgt, weil sie damit auf die Zerstörung Dresdens bei den Bombenangriffen während des Zweiten Weltkrieges im Februar 1945 mit rund 25.000 Toten anspielten.

Der für die Fanarbeit zuständige Eintracht-Vorstand Klaus Lötzbeier reagierte geschockt auf die Entgleisung der Fans: "Dieses Plakat ist eine Katastrophe. Besonders schlimm ist, dass diese Jungs gar nicht so weit denken, was sie anrichten. Die wissen nicht, wie viele Menschen damals umgekommen sind", sagte Lötzbeier der "Bild"-Zeitung. Die Eintracht wurde vom DFB zu einer schriftlichen Stellungnahme aufgefordert.

Der bosnische Fußball ist innerhalb von vier Tagen zum zweiten Mal von schweren Ausschreitungen erschüttert worden. Am Mittwoch musste das Pokalspiel zwischen den Stadtrivalen FK Velez und HSK Zrinjski aus Mostar wegen Krawallen abgebrochen werden. Nach einem Treffer von Velez-Spieler Rijad Demic in der Nachspielzeit durchbrachen Zrinjski-Fans einen Zaun und machten Jagd auf die Spieler des Erzrivalen, die sich in die Kabine flüchteten. Bereits am Samstag war eine Partie der bosnischen Premier League zwischen Meister FK Borac Banja Luka und Pokalsieger Zeljeznicar Sarajevo wegen Ausschreitungen abgebrochen worden. Hooligans hatten nach 28 Spielminuten den Platz gestürmt und die gegnerischen Anhänger mit Steinen und Fackeln beworfen.

Die Frauen von Turbine Potsdam können in der Champions League frühzeitig für das Achtelfinale planen. Der deutsche Meister feierte in der K.o.-Runde beim isländischen Verein Thór KA Akureyri einen 6:0 (2:0)-Hinspielerfolg. Yuki Nagasato gelang dabei ein Dreierpack (13./50./57. Minute). Die Führung für Potsdam hatte Arna Asgrimsdottir per Eigentor (11.) erzielt, Babett Peter (74.) und Genoveva Anonma (76.) sorgten für den Endstand. Dagegen muss der 1. FFC Frankfurt um die Achtelfinal-Teilnahme bangen. Das Team verlor trotz drückender Überlegenheit 0:1 (0:0) beim norwegischen Meister Stabæk FK. Cathrine Dekkerhus erzielte in der 54. Minute das einzige Tor des Spiels.

Wegen des Bürgerkriegs in Libyen wird Südafrika vier Jahre früher als geplant den Afrika Cup austragen. Der kontinentale Wettbewerb im Jahr 2013 sollte eigentlich erst 2017 in Südafrika stattfinden. Die angespannte politische Situation in Libyen sei der Grund für den Tausch, teilte der Afrikanische Fußballverband mit. Damit trägt Südafrika nach der Weltmeisterschaft 2010 das zweite sportliche Großereignis innerhalb weniger Jahre aus.

ham/dpa