Gefangenenaustausch :
Ein Deutscher zwischen den Fronten

Von Markus Bickel
Lesezeit: 2 Min.
Erfolgreiches Vorbild: Der damalige israelische Generalstabschef Gabi Ashkenazi salutiert im Juli 2008 vor dem Sarg Ehud Goldwassers
Die Grundlagen des Deals legte ein Deutscher: Gerhard Conrad, Chef des BND-Leitungsstabs, vermittelte bis zuletzt zwischen Hamas und israelischer Regierung.

Der Dank an Deutschland kam von beiden Seiten. „Ich danke dem deutschen Vermittler und Kanzlerin Angela Merkel, die seine Mission unterstützt hat“, sagte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Montagabend. Auch Hamas-Politibüro-Chef Khaled Meschaal lobte die deutsche Rolle bei der Freilassung Gilad Schalits. Drei Jahre nach der Entführung des israelischen Soldaten am Rande des Gaza-Streifens hatte der gerade zum Regierungschef ernannte Netanjahu Mitte 2009 die Bundesregierung in Berlin um Hilfe bei den ins Stocken geratenen Vermittlungen gebeten. Gerhard Conrad sollte es richten, der in israelischen Medien als „Mr. Hizbullah“ titulierte Organisator des israelisch-libanesischen Gefangenenaustauschs von 2008. Auch die Hamas stimmte der Entsendung des Chefs des BND-Leitungsstabs als Mittelsmann zu.

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